Ausbildungsbeginn noch in diesem Jahr Es ist noch nicht zu spät für Spätstarter

Kreis Mettmann · Das Ausbildungsjahr beginnt am 1. August oder 1. September? Von wegen! Noch immer sind 763 Azubi-Stellen offen.

Unter den 763 noch offenen Ausbildungsstellen sind 32 Lehrstellen für Jobs am Bau.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Der Start in eine Ausbildung ist mittlerweile fließend. Darauf weist die Agentur für Arbeit Mettmann hin. Das biete auch jetzt noch Chancen für Spätstarter. Alleine im Kreis Mettmann seien noch 763 Ausbildungsstellen in fast allen Bereichen frei. Auch Unternehmen auf Azubi-Suche sollten sich schnell bei der Arbeitsagentur melden. Knapp 1000 Jugendliche suchen noch einen Ausbildungsbetrieb. Und das sind nur die Zahlen der angehenden Azubis und Unternehmen, die der Arbeitsagentur bekannt sind.

Ausbildungsbörsen werden
„gut angenommen“

Viele haben die Suche nach einer Ausbildung noch nicht aufgegeben. Das belegen die Ausbildungsbörsen unter dem Titel „Ausbildung4U“, die es bereits in Mettmann und in Hilden gab. Die Veranstaltungen seien mit jeweils 40 bis 50 Besucherinnen und Besuchern gut angenommen worden. Ähnlich gut besucht war das Format am Mittwoch in Velbert, wo sich allein in den ersten beiden Stunden 30 Besucherinnen und Besucher intensiv informierten.

Und auch Tino Brüning, Bezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), ermuntert Jugendliche dazu, jetzt noch einen Ausbildungsvertrag abzuschließen. Allein der Bau im Kreis Mettmann suche über die Arbeitsagentur zurzeit noch 32 Jugendliche, die auf eine gute Job-Perspektive setzten. Denn gebaut, umgebaut, saniert und renoviert werde immer: „Wohnungen, Schulen, Industriegebäude, Straßen, Brücken, Gleise ... – wer auf die Bauwirtschaft setzt, hat quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie“, ist der IG BAU-Bezirksvorsitzende überzeugt.

Er rät Jugendlichen, die noch unentschlossen sind, wohin die Reise beruflich gehen soll, taff zu sein: „Berufsberatung und Internet geben eine Orientierung, klar. Aber es kommt auch gut, einfach mal bei Betrieben anzuklopfen und zu fragen: ‚Was geht?‘“, sagt Tino Brüning. Schließlich sei der persönliche Eindruck oft entscheidender als die Noten im letzten Zeugnis. Und längst nicht alle Unternehmen würden Ausbildungsplätze der Arbeitsagentur melden. Tino Brüning macht jungen Menschen Mut: „Es schadet nicht, einem Betrieb auch mal einen kleinen Schubs zu geben und zu sagen: ‚Hier bin ich!‘“

Außerdem sei es allemal besser, eine Ausbildung anzufangen als „irgendwo als Hilfskraft anzuheuern“. So gebe es in der Gebäudereinigung beispielsweise eine qualifizierte Ausbildung: „Das ist die größte Handwerksbranche, die wir haben. Der Beruf des Gebäudereinigers ist ein Handwerksberuf. In dem Job gibt es ständig neue Technik und weiterentwickelte Maschinen, die die Arbeit enorm erleichtern“, erklärt Tino Brüning. Dabei gehe es auch „hoch hinaus“ – als Fassadenreiniger. Aber auch auf der Karriereleiter: „Wer seine Ausbildung im Gebäudereiniger-Handwerk gemacht hat, kann seinen Meister machen oder Techniker werden und die Fachrichtung Reinigungs- und Hygienetechnik draufsatteln“, so der Gewerkschafter.

Gratis-Hotline hilft bei
der Lehrstellensuche

Wer noch eine Ausbildung sucht, sollte sich bei der Berufsberatung melden: telefonisch unter 0800 4555500 – einer kostenfreien Hotline, montags bis Donnerstag, 8-18 Uhr und freitags 8-14 Uhr; Per Mail unter Mettmann.BB@arbeitsagentur.de oder direkt online einen Termin vereinbaren. Auch Unternehmen, die noch den passenden Azubi für dieses Jahr suchen, sollten sich schnell bei uns melden. Die Servicenummer für Arbeitgeber lautet 0800 4555520.