Kultur in Mettmann Hanjo Conrad zeigt seine Werke im Kunsthaus
Mettmann. · Erster Gast ist der Düsseldorfer Fotograf Hans-Joachim Conrad.
So fast als erste Kultureinrichtung im Städtchen öffnete das Kunsthaus nach der Corona-Krise seine Pforten und wartet mit einer besonders schönen Ausstellung auf. Hans Jochim Conrad, genannt Hanjo und seines Zeichens selbständiger Grafiker und Fotograf in Düsseldorf, fotografiert seit etwa 50 Jahren und konnte schon als 19-Jähriger seine erste Ausstellung präsentieren. Damals wie heute verblüffen die Vergrößerungen von Klebstofftropfen, die er auf kleinen Glasplättchen auffängt und sich dadurch in ihren Formen verändern.
Wenn er nicht Menschen fotografiert, genial mit Schärfe und Unschärfe balanciert, oder Bewegungen einfängt voller Farbenfreude, dann konzentriert er sich auf Stadtansichten. Der Düsseldorfer Kö-Bogen, das Bundeskanzleramt, am Ufer des Bosporus oder irgendwo in Polen – seine Bilder sind voller Verehrung für die Schönheit von Stadt und Land und verliebt ins Detail. „Ich bin ein Fan von autonom fahrenden Autos und würde immer auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, dann könnte ich besser fotografieren,“ schwärmt der Künstler von der Zukunft.
Hanjo Conrad experimentiert gerne, nimmt jede Gelegenheit wahr, Neues auszuprobieren – davon zeugen seine Kleinodien aus Keramik – formschön und voller strahlender Farben. Dazu hatte er er auf einem Flyer geschrieben: „Mit Ton zu arbeiten ist wie bei der Musik, es lässt sich wunderbar improvisieren.“
Herzig hingegen die Bilder, die er mit seiner damals dreieinhalb jährigen Tochter gefertigt hat. Alena hatte die Formen vorgegeben, so zum Beispiel „Puppen“ oder „Mama“, und Papa hatte sie anschließend koloriert. Die Freude am künstlerischen Gestalten liegt der Tochter des Künstlers wohl schon seit Kindheitstagen im Blut.
„Dieses Kunsthaus ist ein Juwel“, sagte jetzt der Gast aus Düsseldorf bei der Eröffnung der Ausstellung in Mettmann, denn in den vielen kleinen Räumlichkeiten konnte er seine so vielfältige Kunst bestens präsentieren. Seine Ausstellung, die er mit „Artifizierten Fotografien“ bezeichnet hatte, zeugt von einer Lebensfreude und dem Vergnügen, diese einzufangen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juni freitags 16 bis 18 Uhr und samstags 11 bis 15 Uhr zu sehen.