Maigala begeistert Besucher

Der Erlös der Veranstaltung geht an „Mettmanner Kinder in Not“.

Mettmann. Wenn Karl-Heinz Nacke ruft, dann kommen die Mettmanner. Zum achten Mal fand jetzt die große Maigala in der Neandertalhalle statt, und der Festsaal war wieder fast ausverkauft.

Ähnlich wie bei dem Neujahrskonzert wurden zahlreiche Lieder aus Oper und Operette geboten, die vier renommierte Solisten aus den großen europäischen Opernhäusern, begleitet von Stephen Harrison am Klavier, vortrugen. „Alle Künstler haben auf ihr Honorar verzichtet“ verkündete Moderator Karl-Heinz Nacke und Applaus brandete auf. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten (je 15 Euro) geht an „Mettmanner Kinder in Not“.

Karl-Heinz Nacke, Gastgeber

Los ging es mit der „Arie des Figaro“ und Bariton Bogdan Baciu. Der Sänger ging ganz auf in seiner Rolle und begleitete die bekannte Melodie mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik. Stephen Harrison, Direktor der Deutschen Oper am Rhein, begleitete die Sänger virtuos und zuverlässig am Flügel, wie es die Mettmanner seit Jahren von ihm gewohnt sind. „Stephen Harrison ist es zu verdanken, dass wir immer wieder interessante Solisten nach Mettmann locken können“ erklärte Karl-Heinz Nacke.

So habe er gezweifelt, ob er den Tenor Mikhail Agafonov vom Moskauer Bolschoi-Theater bekommen könne. Stephen Harrison habe ihn ermutigt, doch einfach mal eine E-Mail zu versuchen. Als Agafonov gehört habe, dass Harrison dabei ist, habe er sofort zugesagt: „Giebt keine Gage, abär iech bien da!“

Nach der „Arie der Rosina“, die durch Sopranistin Adela Zaharia im roten Trägerkleid genauso ein Augen- wie Ohrenschmaus war, hatte der Star aus Moskau seinen ersten Auftritt. Seine „Arie des Kairo“ klang dramatisch und gab in aller Kürze nur einen Vorgeschmack auf das, was der Tenor im Laufe der Veranstaltung noch so aus der Kehle zaubern würde.

Schirmherr und Bürgermeister Thomas Dinkelmann gestand, dass Oper nicht unbedingt die Musik sei, die er zuhause selbst auflegen würde. „Aber es gefällt mir trotzdem sehr gut“ sagte er. Sein neuer Beruf als Bürgermeister sei auch eine enorme persönliche Bereicherung, da er dadurch zu Veranstaltungen komme und Menschen kennenlerne, die er ohne seine Position nie getroffen hätte.

Es folgte ein kleiner Block aus mehreren Stücken aus der Oper „Carmen“ von Bizet, deren Handlung Stephen Harrison kurz erläuterte. „Es ist die erfolgreichste Oper aller Zeiten“ sagte Harrison, und folglich kamen einige Melodien sehr bekannt vor.

Zu „La Traviata“ kamen alle vier Solisten gemeinsam auf die Bühne, bevor es in die „wohlverdiente Pause“ (Karl-Heinz Nacke) ging. Nach der Pause gab es noch einmal mehr vom Gleichen, und auch die Sieger von „Jugend musiziert“ hatten ihren Auftritt. Am frühen Abend gingen schließlich alle Beteiligten beseelt und zufrieden nach Hause.