Stadt schafft mit Notprogramm Kita-Plätze
In Mettmann fehlen 61 Kita-Plätze. Ein neuer, dreigruppiger Kindergarten soll nun Abhilfe schaffen. Noch fehlt ein geeigneter Standort. Der soll nach den Ferien präsentiert werden.
Mettmann. In Mettmann fehlen Kita-Plätze. Wie Fachbereichsleiterin Ute Piegeler im Jugendhilfeausschuss mitteilte, waren es am 15. März 61 Plätze für Kinder über drei Jahren, die beansprucht, aber nicht besetzt werden konnten. Die Stadtverwaltung hat deshalb ein Notprogramm aufgelegt, um den rechtlichen Anspruch auf einen Kindergartenplätze zu erfüllen. In den ohnehin schon überbelegten Einrichtungen der Freien Träger (Awo, Kirche, Caritas) sowie in den Kitas Rheinstraße und Obschwarzbach ist pro Gruppe ein Kind zusätzlich aufgenommen worden.
Ute Piegeler, Stadt Mettmann
In den beiden Kitas Kirchendelle und Händelstraße, die ebenfalls schon überbelegt sind, wurden zehn beziehungsweise 14 Plätze neu geschaffen. Verbunden mit der Idee, für eine Gruppe von zehn Kindern eine Natur- und Erlebnisgruppe anzubieten, so dass verstärkt „Ort und Möglichkeiten außerhalb der Kitas genutzt werden.“
In der Kita Teichstraße sind zehn Plätze zusätzlich geschaffen worden. Schließlich hat die Stadtverwaltung sich damit beholfen, dass Kleinkinderplätze (U-3) in den Einrichtungen mit Kindern über drei Jahren belegt worden sind, sofern sich bei diesen Einrichtungen keine U 3-Kinder mehr auf der Warteliste befanden.
Die Situation wird sich in den nächsten Jahren nicht verbessern. „Immer mehr Familien ziehen von Düsseldorf nach Mettmann“, sagt Ute Piegeler. Dies hängt mit den günstigeren Immobilienpreisen in der Kreisstadt zusammen. Und: Die Stadt hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Neubaugebiete erschlossen. Beispielsweise am Stadtwald und in Metzkausen. Hinzu, so Piegeler, komme ein Generationenwechsel in Mettmann-Süd und in Metzkausen.
Ältere Bewohner setzen sich kleiner, verkaufen ihr Haus und ziehen in die Innenstadt oder woanders hin. Junge Familien rücken nach, kaufen oder mieten die Immobilien und ziehen ein. Piegeler geht davon aus, dass der Geburtenboom in der Kreisstadt anhält und weitere junge Familien nach Mettmann ziehen.
An der Blumenstraße (Fudikar-Gelände) gegenüber von Netto sind 30 Wohneinheiten geplant, Baubeginn soll noch 2016, Einzug ist für 2017 geplant. Am Hassel in Metzkausen plant die Firma Paeschke den Bau von 60 Wohneinheiten (Baubeginn 2017, Einzug 2018). Am Peckhaus sind 45 bis 60 Wohnungen geplant. Weitere Baugebiete sind an der Georg-Fischer Straße und an der Kirchendelle. Die evangelische Kirche will deshalb in der Kita am Hoshof eine weitere Gruppe errichten. Kosten: 450 000 Euro. Die Stadt zahlt einen Zuschuss von 247 000 Euro. Im Gespräch war auch eine Vergrößerung der Kita Heilige Familie. Aus Kostengründen wurde dieser Plan nicht weiter verfolgt. Nach den Sommerferien soll ein Standort für einen neuen dreigruppigen Kindergarten im Stadtgebiet präsentiert werden. Möglicherweise wird er an der Spessartstraße gebaut. Die Stadt geht von Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro.