Mehr Ogata-Plätze: Kinder protestieren mit Erfolg

Stadt und Astrid-Lindgren-Schule sollen eine Lösung für mehr Ogata-Plätze finden.

Mettmann. Kleiner Protest mit großer Wirkung: Im Ausschuss für Schule und Kultur am Donnerstagabend hat die Politik die Verwaltung beauftragt, bis zu Beginn des neuen Schuljahres eine Lösung zu finden, damit eine weitere, fünfte Gruppe für die Offene Ganztagsgrundschule (Ogata) an der Astrid-Lindgren-Schule (ALS) eingerichtet werden kann. Zur Sitzung waren viele Eltern mit Kindern erschienen und forderten auf Plakaten einen Ogata-Platz an ihrer Wunschschule.

Zurzeit haben 14 Kinder, die an der Grundschule in Metzkausen angemeldet wurden, eine Absage für einen Ogata-Platz erhalten. Die berufstätigen Eltern wissen nicht, wie ihre Kinder, wenn sie zur Schule gehen, betreut werden sollen (WZ vom 22. Februar).

Schulamtsleiterin Marion Buschmann hatte für die Verwaltung erklärt, dass es keinen Rechtsanspruch auf einen Ogata-Platz gibt, und dass das Angebot in Mettmann den eigentlichen Bedarf sogar übersteige. „Wir haben mehr als 20 freie Plätze an anderen Grundschulen“, sagte Marion Buschmann. Die freie Schulwahl ziehe nicht den Anspruch eines Ogata-Platzes nach sich, führte sie weiter aus. Zur Not müssten Eltern ihre Kinder an den Schulen anmelden, an denen es freie Ogata-Plätze gebe.

Trotz der Feststellung der Verwaltung, dass es weder an der Astrid-Lindgren-Schule noch an der benachbarten Sprachförderschule des Kreises Platz für eine weitere Ogata-Gruppe gebe, ließ die Politik nicht locker. „Dann müssen Stadt und Schulleitung einmal über Doppelnutzungen von Räumen sprechen“, sagt Frank Sicking (SPD).

Das Angebot von Stadt und Diakonie (Träger der Ogata), die Kinder, die an der ALS keinen Platz bekommen haben, in die Ogatas anderer Schulen zu schicken, lehnen die Eltern ab. Auf einem Protestplakat stand warum: „Ogata an einer anderen Schule. Wer bringt mich hin?“

Nach Meinung von Ulrike Firnhaber-Sensen sei es wichtig, dass die Kinder auch an ihrer Schule einen Ogata-Platz bekommen. „Denn der Unterricht wird ja teilweise auch in die Nachmittagstunden gelegt, etwa der Förderunterricht“, sagte sie. Zudem regte sie sowie Politiker von SPD und CDU an, dass die Stadtverwaltung sich künftig schon in den Kindergärten erkundigen sollte, für welche Kinder einmal ein Ogata-Platz benötigt werde.

„Auch wenn die Zahl der Grundschüler in den kommenden Jahren sinken wird, wird der Bedarf an Betreuungsplätzen steigen“, gab Hanne Steffin von den Grünen zu bedenken.

Der Ausschuss fordert die Verwaltung auf, zusammen mit der Schulleitung der Astrid-Lindgren-Schule nach einer Lösung für weitere Ogata-Plätze zu suchen. Außerdem stimmte er dem Verwaltungsvorschlag zu, an der Grundschule Herrenhauser Straße und der Grundschule Am Neandertal jeweils eine weitere Ogata-Gruppe einzurichten.