Ausstellung über Essstörungen: Einblicke in Ängste und Sehnsüchte

Caritas-Suchthilfe zeigt eine Ausstellung über Essstörungen.

Mettmann. Ein sinkendes Gewicht und die falsche Wahrnehmung des eigenen Körpers als zu dick sind wichtige Warnzeichen einer Essstörung. „An eine solche Krankheit sollte man nicht nur kognitiv herangehen. Man muss ihr auch mit dem Herzen begegnen“, sagt Stephanie Lahusen.

Die Musiktherapeutin und Heilpraktikerin hat deshalb die interaktive Ausstellung „Klang meines Körpers“ entwickelt.

Das Besondere des Konzepts ist es, dass es auf Prävention setzt und gleichzeitig kreative Wege aufzeigt, die aus Essstörungen führen können. Die Mitmach-Ausstellung soll an Schulen in Mettmann und Wülfrath Station machen.

Präsentiert von der Caritas-Suchthilfe ist Mettmann die nunmehr achte regionale Stelle, an der Stephanie Lahusens Konzept, das übrigens 2007 mit dem Bayerischen Präventionspreis ausgezeichnet wurde, über Essstörungen aufklären und informieren will.

Mit „sehr persönlichen Texten, Bildern und Einblicken“, die in der therapeutischen Arbeit mit fünf essgestörten Frauen entstanden, sollen junge Menschen für das Problem sensibilisiert werden. Rund um eine sonnengelbe Sitzgruppe mit Musikstationen sind dafür fünf geöffnete Schatzkisten drapiert. Lara, Mia, Annika, Melissa und Nathalie haben sie zusammengestellt.

In einer Kiste beispielsweise steckten Dinge, die das Leben lebenswert machen. Von Büchern über ein Segelboot bis hin zum Dackel sind das ganz individuelle Sachen. Aber auch der Hinweis, sich selbst zu erkennen sowie seine Talente und Fähigkeiten auszuloten und zu nutzen, bleibt nicht unausgesprochen.

„Das sind Einblicke in Innenwelten. Sie erzählen von Ängsten, Nöten und Sehnsüchten“, sagt Stephanie Lahusen. Dabei wird deutlich, wie stark jede Essstörung mit einem gewissen Lebenshunger verbunden ist. „Du kannst es schaffen“ und „Du bist der Schlüssel zu Dir selbst“ lauten Überschriften, unter denen Wege aus Essstörungen aufgezeigt werden. Die sozial-psychatrischen Dienste der Caritas sind eine Möglichkeit. Die kreative Auseinandersetzung mit sich und seinem Körper eine weitere.