Politik in Mettmann Maßnahmen für Fahrradstraße?
Mettmann · Auf der Johannes-Flintrop-Straße ist zuviel Autoverkehr. Eigentlich ist sie als Fahrradstraße ausgewiesen. Der Mobilitätsausschuss diskutierte über falsche Schilder und notwendige Verkehrsberuhigung.
Der weiße SUV rollt über das Schild „Fahrradstraße“ und muss einen Schlenker nach rechts machen. Denn ein Linienbus kommt entgegen. Für eine eigentlich nur Anliegern vorbehaltenen Fahrradstraße herrscht auf der Johannes-Flintrop-Straße häufig erschreckend viel Autoverkehr. Mehr noch: Die bisherige Beschilderung als Fahrradstraße verstößt in Kombination mit dem Tempolimit auf 20 Stundenkilometer gegen geltendes Recht. Deshalb beschäftigte sich am Mittwochabend der Mobilitätsausschuss mit der Johannes-Flintrop-Straße.
Als Sofortmaßnahme schlägt die Verwaltung vor, das Zeichen „Tempo-20-Zone“ aus dem Einmündungsbereich der unteren Johannes-Flintrop-Straße zu entfernen. Die Kennzeichnung als „Fahrradstraße“ soll bleiben, in Kombination mit dem Schild „Anlieger frei“. Tempo 30 wäre dann die zulässige Höchstgeschwindigkeit.
Rebecca Türkis, Fraktionssprecherin der Grünen, berichtete über die Angst, als Fahrradfahrer auf der Johannes-Flintrop-Straße von Autos angefahren zu werden: „Viele wissen auch gar nicht, was eine Fahrradstraße ist. Darauf müsste aufmerksam gemacht werden.“ Ein Verwaltungsmitarbeiter schlug vor, gemeinsam mit dem ADFC Erklär-Plakate aufzuhängen.
Außerdem verführt die Johannes-Flintrop-Straße durch ihre Breite Autofahrer dazu, zu schnell zu fahren. Bürger haben sich im Rathaus über zu viel Verkehr und Raser beklagt, hieß es. Die Polizei habe das überprüft und bestätigt. In einem zweiten Schritt soll die Straße durch bauliche Veränderungen so gestaltet werden, dass die Verkehrsteilnehmer auf die geltende Höchstgeschwindigkeit eingebremst werden. Die Linienbusse müssten hierzu nicht mehr über die Johannes-Flintrop-Straße, sondern über den Jubiläumsplatz, die Schwarzbachstraße und die Seibelquerspange geleitet werden. Hier fragte ein Politiker nach: „Was passiert denn dann mit der Bushaltestelle Seibelstraße, wenn diese nicht mehr befahren werden darf? Dann müsste beispielsweise auf der Höhe des Lidl eine neue entstehen – es würden wieder hohe Kosten entstehen.“ Die Frage blieb unbeantwortet.
Die Verwaltung stellte am Ende der Sitzung diesen Vorschlag vor: Zunächst soll das Verkehrsaufkommen auf der Johannes-Flintrop- und der Breitestraße geprüften werden.
Die Ergebnisse müssten dann mit Rheinbahn und der Kreisverwaltung besprochen werden. Dann sollen verkehrsberuhigenden Maßnahmen entwickelt werden. Der Ausschuss nahm den Vorschlag an und hofft auf eine rasche Umsetzung.