Mettmann: Bürger fordern die Abschaffung der gelben Säcke
Mettmanner sollen künftig ihren Verpackungsmüll in gelben Tonnen sammeln.
Mettmann. Sack oder Tonne? Mit dieser Gretchenfrage beschäftigen sich Mettmanns Politiker alle paar Jahre immer wieder aufs Neue. Kein Wunder, denn Mettmann und Wülfrath sind in Nordrhein-Westfalen die einzigen Städte, in denen der Restmüll noch in Säcke gesteckt wird.
Während die Mehrzahl der Bürger, die vor Jahren an einer Umfrage zu eben diesem Thema mitgemacht hatten, für den grauen Restmüllsack und gegen die Einführung von Mülltonnen stimmten, keimt die Diskussion um Sack oder Tonne jetzt bei der Entsorgung von Verpackungsmaterialien, die einen grünen Punkt haben, auf.
Im Rathaus ist ein Bürgerantrag eingegangen, in dem die Einführung von gelben Tonnen und die Abschaffung der gelben Säcke gefordert wird. In der Begründung heißt es unter anderem, dass sich das Material der gelben Säcke wesentlich verschlechtert habe, so dass es für viele Tierarten immer leichter geworden sei, die dünnen Säcke mit dem Schnabel oder den Pfoten aufzureißen, um an Speisereste zu kommen.
Die Folgen sind Plastikfolien, Joghurtbecher oder Milchtüten, die durch die Gegend fliegen. "Das belastet nicht nur das Straßenbild, sondern ist auch unhygienisch und lockt möglicherweise Ratten an", heißt es in dem Bürgerantrag, den unter anderem die ehemalige Ratsherrin der Grünen, Hanna Köster, mitunterzeichnet hat. Der Rat hat auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr beschlossen, das Thema im nächsten Bauausschuss auf die Tagesordnung zu setzen.
Reinhold Salewski, Fachbereichsleiter Finanzen und Wirtschaftliche Betriebe, ist der Auffassung, dass sich ein Arbeitskreis aus Politikern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung zusammensetzen sollte, um das Thema aufzuarbeiten und das Für und Wider abzuwägen.
Salewski glaubt, dass, ähnlich wie beim grauen Sack, die meisten Bürger gar keine zusätzliche Tonne haben wollen. "Viele wissen vermutlich gar nicht, wo sie die Tonne hinstellen sollen", so Salewski. Denn in vielen Haushalten gibt es bereits eine blaue Tonne fürs Altpapier sowie eine braune Tonne für Bioabfälle. "Ein Sack lässt sich viel leichter handhaben als eine Tonne", sieht der Fachbereichsleiter mehr Vorteile beim Sack. Ein weiteres Argument, das für den gelben Sack spricht: Wenn der oder die gelben Säcke voll sind, können sie auf dem städtischen Recyclinghof an der Hammerstraße entsorgt werden. Ist die Tonne voll, muss man bis zum Abfuhrtag warten, damit sie geleert wird.
Dass die Qualität der gelben Säcke verbesserungswürdig ist, sieht auch Salewski ein. Es könne nicht sein, dass die Säcke reißen, wenn sie gefüllt werden, oder aber die Schnur zum Zubinden der Säcke jedes Mal gleich den ganzen Sack aufreißt.