Entwicklung von Mettmanns Schullandschaft Bürgerbegehren gegen Schulschließung

Mettma · Für die geplante Gesamtschule werden im Februar die Anmeldungen für Kinder, die zur weiterführenden Schule wechseln, zu einem vorgezogenen Termin angenommen. Dies wurde von der Bezirksregierung so festgelegt, da mindestens 100 Anmeldungen zustande kommen müssen, damit die Gesamtschule im kommenden Schuljahr starten kann. Damit aber ist das Thema seitens der Bürgerschaft nicht abgehakt. Nachdem bereits eine Petition zum Erhalt der Realschule an die Verwaltung übergeben wurde, initiieren Regina Lenz und Mitstreiter jetzt ein Bürgerbegehren pro Realschule.

Realschule Mettmann, hier soll einmal die Gesamtschule hin

Foto: Alexandra Rüttgen

(von) In Mettmann soll zum Schuljahr 2021/2022 eine Gesamtschule errichtet werden. Sie startet am Standort der ehemaligen Anne-Frank-Schule am Borner Weg. Ab Mittwoch, 3., bis Freitag, 5. Februar 2021, können Erziehungsberechtigte ihre Kinder anmelden.

Ein Schulkrimi habe ein gutes Ende genommen, lobte etwa Jan Roth, der als Initiator und Gründungsmitglied der Bürgerinitiative zur Einleitung einer Gesamtschule den Prozess seit 2018 aktiv begleitete, die von der Politik im Rat getroffene Entscheidung. In einer Sondersitzung hatte der Rat im November die Einleitung der Gründung einer Gesamtschule mit den Gegenstimmen von FDP, „Zur Sache Mettmann“ und der „Alternative für Deutschland“ beschlossen. „Die Eltern haben nun eine verlässliche Perspektive für die nächsten Jahre“, ergänzte Vorstands- und ebenfalls Gründungmitglied Tina Kluth.

Genau diese Perspektive sehen nicht alle Eltern. „Es liegt kein pädagogisches Konzept vor, wir wissen doch noch gar nichts über diese Schule“, sagt Regina Lenz. Als Mutter von drei Kindern, ihre älteste Tochter soll im kommenden Jahr auf eine weiterführende Schule wechseln, und Vorsitzende der Schulpflegschaft der Katholischen Grundschule, spricht sie sich klar für den Erhalt der Realschule aus. „Wir sind spät dran, aber es ist noch nicht zu spät“, sagt sie. Per Brief haben sie und ihre beiden unterzeichnenden Mitstreiter Heinz Gärtner und Helmut Peick die „Verwaltung davon in Kenntnis gesetzt, dass wir beabsichtigen, ein Bürgerbegehren gemäß § 26 GO NRW durchzuführen“.

Bürgerbegehren richtet sich gegen den Beschluss des Rates

Das Bürgerbegehren richtet sich gegen den Beschluss des Rates, die Realschule zu schließen. „Aus verschiedenen informellen Quellen ist uns zugetragen worden, dass im Rahmen des Anmeldeverfahrens für weiterführende Schulen eine Anmeldung für die Realschule nicht möglich sein soll“, heißt es im Anschreiben. „Dies steht im Widerspruch zu der im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am 5. März 2020 ausdrücklich getroffenen Aussage, dass das Anmeldeverfahren für alle weiterführenden Schulen durchgeführt wird.“ Die drei Unterzeichner des Bürgerbegehrens, das Bürgermeisterin Sandra Pietschmann per Einschreiben zugestellt wurde, bitten nun um „Klarstellung in geeigneter Form“, etwa per Elternbrief.

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