Mettmann: Denkmalschutz - Kampf gegen den Verfall
Thomas Dinkelmann will eine Initiative zur Erhaltung historischer Gebäude gründen – der Bereich liegt bei der Stadt brach.
Mettmann. Da, wo der Mettmanner Heimatforscher Horst-G.Hütten vor 35Jahren aufgehört hat, möchte Thomas Dinkelmann anknüpfen. Der zweite Vorsitzende des Bürgerforums möchte Hüttens Liste mit historischen und erhaltenswerten Häusern in Mettmann fortschreiben. Dazu will er eine "Freie Initiative Stadtbildpflege und Denkmalschutz" gründen.
Für das Mettmanner Bürgerforum hatte Dinkelmann im vergangenen Jahr einen Vortrag zum Thema Stadtästhetik gehalten. Danach wurde er ermuntert, sich für den Denkmalschutz in Mettmann zu engagieren. Immerhin hatte Dinkelmann vor Jahren - damals noch als SPD-Parteichef - für den Erhalt der alten Pestalozzischule an der Gartenstraße gekämpft.
Obwohl er den Kampf verloren hat und die Schule längst für den Amtsgerichtsneubau abgerissen wurde, will er sich wieder stärker für den Erhalt historischer Bauten und Gebäude engagieren.
"Aber so etwas kann man nicht alleine. Dafür brauche ich Mitstreiter. Die Initiative soll aber kein Diskussionskreis oder Zirkel werden, dort soll gearbeitet werden." Eine Mitgliedschaft im Bürgerforum ist nicht erforderlich, um in der Initiative mitzumachen. Menschen, die sich für Stadtgeschichte und Architektur begeistern, möchte Dinkelmann ebenso um sich scharen, wie Eigentümer denkmalgeschützter Häuser.
"Obwohl es in Mettmann eine Denkmalbereichssatzung, eine Erhaltungs- und eine Gestaltungssatzung gibt, verliert unser Stadtbild weiterhin und ungebremst wertvolle Bauwerke", sagt er. Was dann als Ersatz entstehe, falle fast schon regelmäßig in der öffentlichen Bewertung durch. Das Ergebnis sei ein stetiger Verlust an Attraktivität des Stadtbildes.
Die Pestalozzischule, die alte Schule Schulstraße, das Fachwerkhaus Hammerstraße 6 (Baudenkmal "Alte Lutterbeck"), und im Jahre 1969 der alte Königshof, die Keimzelle Mettmanns.
"Hütten hat sich mit seiner Arbeit auf die Bausubstanz im Kernbereich der Stadt konzentriert. Das ist eine hervorragende Arbeit", sagt Dinkelmann. Aber seit dieser systematischen Erfassung, die auch für die Denkmalbereichssatzung der Stadt genutzt wurde, sei kaum etwas passiert.
Abgesehen davon, dass im Laufe der Jahrzehnte hin und wider Einzeldenkmäler in die Denkmalliste aufgenommen wurden. Dinkelmann: "Es zeigt sich, dass nach der Erstaufnahme für die Denkmalliste zu Beginn der 1980er-Jahre nicht mehr viel passiert ist, zumindest keine systematische Betrachtung mehr. Genau hier möchte ich mit interessierte Bürger ansetzen."
Seitens der Denkmalbehörden wurde Dinkelmann sogar ermuntert, sich für den Erhalt historischer Gebäude in Mettmann einzusetzen. Und es gibt noch einige Schätze, die es zu retten gilt, wie die alte Poststation in der Oberstadt.
Aber auch Gut Heresbach droht mehr und mehr zu verfallen. Grundlagenarbeit müsse in Metzkausen, auf den Höfen und bei den Industrieanlagen geleistet werden, sagt Dinkelmann. "Um diese Bereiche hat sich kaum jemand richtig gekümmert.