Mettmann: Der Spielbetrieb ist gefährdet
Der Fußballplatz an der Spessartstraße ist marode und muss dringend saniert werden.
Mettmann. Während sich in Metzkausen rund um das geplante Sportzentrum am Heinrich-Heine-Gymnasium sowie am Goldberg der Bürgerprotest gegen diese Pläne formiert, setzen Vereine und Sportler auf das rund zehn Millionen teure Projekt, das aus dem Verkaufserlös der alten Sportanlagen am Stadtwald finanziert werden soll.
Tatsächlich sind viele städtische Sportstätten in einem schlechten bis miserablen Zustand. Zuletzt mussten Spiele und Training in der Sporthalle Herrenhauser Straße abgesagt werden, weil das Dach undicht war und Wasser in die Halle eindrang.
Und auch in Metzkausen wächst das Unverständnis angesicht der Zustände des Fußballplatzes am Sendeturm. Auf dem Ascheplatz an der Spessartstraße steht das Wasser stellenweise knöcheltief auf dem Platz.
"Die ganzen Abläufe am Spielfeldrand sind zugewachsen. Da ist jahrelang nichts gemacht worden", sagt Jürgen Heupel, 2. Vorsitzender des Fördervereins der Mettmanner Kickers06.
Aber nicht nur der Platz, auch das gesamte Umfeld am Sendeturm präsentiert sich in einem erbärmlichen Zustand. Verrostete, scharfkantige Handläufe am Abgang zu den Kabinen, aufgeschnittene Zäune und freiliegende Elektrokabel sind nur einige Mängel, die der Förderverein der Kickers aufgelistet hat. Heupel: "Ein normaler Spielbetrieb ist nur schwer durchzuführen."
Die inzwischen 30 Mitglieder neu gegründeten Fördervereins seien durchaus bereit, selbst Hand für Verschönerungsarbeiten anzulegen, um die Situation am Sendeturm zu verbessern. "Aber es gibt Arbeiten, die können wir nicht machen. Die muss die Stadt erledigen."
In Metzkausen trainieren und spielen nicht nur die Kickers, sondern auch Atatürk Mettmann - insgesamt sieben Mannschaften. Laut Heupel könnte mit 20.000 bis 40.000 Euro aus dem KonjunkturprogrammII der Bundesregierung der Zustand der Sportanlage an der Spessartstraße verbessert werden. "Auch wir sind für das Sportzentrum, aber in die anderen Sportanlagen muss auch investiert werden", sagt Heupel.
Am Stadtwald "ist es allemal besser als am Sendeturm", sagt Frank Schroeter, kommissarischer Abteilungsleiter der Fußballer von Mettmann-Sport. Am Stadtwald trainieren nur noch einige Jugendmannschaften. Aber auch dort, so Schroeters Eindruck, habe die Stadt nicht mehr groß investiert, seitdem der Rat beschlossen hat, das Sportzentrum in Metzkausen zu bauen.
Dennoch sei zurzeit die Infrastruktur am Stadtwald besser als am Heinrich-Heine-Gymnasium. "In Metzkausen ist der Platz besser, aber am Stadtwald haben wir mehr Umkleidekabinen zur Verfügung. Und wenn es ganz stark regnet, können die Zuschauer Schutz unter der alten Holztribüne suchen."
Inzwischen soll der Bürgermeister den Fußballern in Metzkausen Hilfe versprochen haben. "Aber wir gehen an den Platz nicht in mitten in der Saison heran", sagt Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt und Bau. Nach Ende der Saison soll der Ascheplatz in Metzkausen überholt werden.
Im Haushaltsplanentwurf für das laufende Jahr sind 21.000 Euro für den Platz an der Spessartstraße bereit gestellt. "Das ist das Problem", meint Geschorec. Denn das Geld wird seiner Einschätzung nach nicht für eine Sanierung ausreichen. "Deshalb werden wir im Rahmen der Haushaltplanberatungen noch Mittel nachfordern", sagt er.
Dagegen investiert die Stadt in den Platz am Stadtwald in der Tat keinen Cent mehr. Geschorec: "Denn dort soll in zwei Jahren niemand mehr spielen." Dort werden nur noch Mittel für die Unterhaltungsarbeiten eingesetzt.
Das Dach der Halle Herrenhauser Straße ist laut Geschorec dicht. Er hofft, dass es auch so bleibt, bis im Frühjahr die restlichen Arbeiten durchgeführt werden, die wieder für einen störungsfreien Schul- und Sportbetrieb sorgen sollen.