Mettmann: Die Grundschule Am Neandertal bekommt Anerkennung für ihr Sportkonzept

Die Grundschule Am Neandertal hat mit ihrem Sportkonzept auch das Ministerium für Schule und Weiterbildung überzeugt. Sie bekommt eine Auszeichnung und 500 Euro.

Mettmann. Bewegung ist mehr als Toben und Hüpfen - Bewegung ist Jogging im Gehirn. Körperliche Aktivität fördert die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit, sie fördert das Selbstvertrauen und die soziale Kompetenz. Und der Sport ist ein ideales Mittel zur Integration ausländischer Mitschüler.

"Eine bewegte Schule ist ein Ort, an dem Kinder sich wohlfühlen." Das haben Lehrer, Eltern, Übungsleiter von ME-Sport und Mitarbeiter der Ogata in ihrem gemeinsam erarbeiteten Programm "Bewegte Schule" der Grundschule am Neandertal festgeschrieben.

Dem Sport wird an der Schule ein ganz großer Stellenwert eingeräumt - mit dem sie sich auch gegen andere Schulen abheben möchte. "Mit dem Sport wollen wir der Schule ein Profil geben", sagt Carmen Bryks (46), seit zwei Jahren als Rektorin der pädagogische Kopf der Schule.

Während die Schulanfänger im sprachlichen Bereich laut Bryks seit Einführung der Sprachstandserhebungen und Sprachförderung im Kindergarten "immer fitter werden", steigt die Zahl der Jungen und Mädchen, die bewegungsarm und/oder übergewichtig sind.

Carmen Bryks: "Es gibt Zehengänger, Kinder, die nicht rückwärts gehen können, oder deren Auge-Hand-Koordination nicht stimmt." Außerdem könnten die meisten Schulanfänger nicht schwimmen. Weshalb in der Schule Am Neandertal Schwimmunterricht in allen Klassen auf dem Stundenplan steht.

Carmen Bryks: "Wenn unsere Schüler abgehen, sollen sie mindestens das Seepferdchen haben." In den zwei vierten Schuljahren gebe es nur ein Kind, das noch nicht schwimmen könne. Von der ersten Klasse an haben die Kinder drei Stunden Sport pro Woche. Das ist möglich, weil auch Übungsleiter von ME-Sport an der Schule unterrichten.

Mit einer Turnhalle, einem Fußballplatz, Lauf- und Springanlagen sowie zwei Bolzplätzen hat die Schule in ihrem direkten Umfeld beste Voraussetzungen für den Sportunterricht. Nachmittags bieten Eltern verschiedene Aktivitäten an. Ein Schülervater leitet beispielsweise eine Fußball-AG.

Freitagnachmittags können die Schüler mit ihren Eltern, Oma oder Opa, Tante oder Onkel zum Sport in die Schule kommen. Und selbst während der Pausen werden die Kinder animiert, sich sportlich zu bewegen. Bryks: "Im vergangenen Jahr hatten wir Studenten von der Uni Wuppertal in den Pausen hier. Aber leider ist das Projekt ausgelaufen."

Gerade ausländische Kinder mit Sprachschwierigkeiten hätten beim Sport häufig Erfolgserlebnisse. "Das stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert die Kinder", sagt Carmen Bryks. Ein Drittel ihrer Schüler hat einen Migrantenhintergrund.

Das Engagement der bewegten Schule ist mit 500 Euro vom Land honoriert worden. Die Schule hatte beim Landeswettbewerb "Bewegungsfreudige Schule" mitgemacht und gewonnen.