Haan: Von Pferden und Vampiren
Wettbewerb: Den Stadtentscheid im Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen hat der Gymnasiast Pascal Pesch für sich entschieden. „Eine knappe Entscheidung“, sagte die Jury.
Haan. Auf eine Vorlesereise durch Pferde-, Liebes- und Gruselgeschichten haben vier Haaner Sechstklässler am Donnerstag ihre Klassenkameraden und eine achtköpfige Jury mitgenommen. Denn die Gewinner des Vorlesewettbewerbs auf Schulebene sind im Stadtentscheid gegeneinander angetreten. Es wurde ein bisschen vor Aufregung gezittert, mitreißend gelesen und am Ende erleichtert aufgeatmet. Die Entscheidung fiel der Jury sichtlich schwer. Zwei der kleinen Bücherwürmer dürfen jetzt zum Kreisentscheid nach Mettmann.
Zuerst die Kür, dann die Pflicht - nach diesem Motto mussten die Schüler jeweils drei Minuten aus einem Schmöker ihrer Wahl und dann aus einer Pflichtlektüre vorlesen. "Ein kleiner Tipp vorab, versucht langsam zu lesen", riet Moderatorin Ingrid Obermann ihren Schützlingen, dann ging es los.
Fast ein Spaziergang war der Wettbewerb für Johanna Lierenfeld. Denn: Die Hauptschülerin hatte in der Aula des Schulzentrums Walderstraße ein Heimspiel. Und was noch besser war: Sie war am Donnerstag ohne Konkurrenten. Als einzige Hauptschülerin hatte sie die Einladung zum Kreisentscheid in Mettmann sowieso in der Tasche. Ganz entspannt las Johanna aus ihrem Buch "Vorstadt Krokodile" von Max von der Grün vor. Durch die Pflichtlektüre "Die Kurzhosengang" von Victor Caspak kam sie ebenfalls fehlerfrei.
Die anderen drei Leseratten mussten die achtköpfige Jury - bestehend aus Politikern, Vertretern der Buchhandlungen de Haer und Bartels, Jürgen von der Ahe vom Lions-Club, und Gabriele Schnabel von der Stadtbücherei - überzeugen. Bewertet wurden Textgestaltung, Lesetechnik und Textverständnis.
Erstmalig war auch eine Schülerin der Freien Waldorf Schule mit von der Partie. Kim Laura Friele hat eine Vorliebe für Liebesgeschichten. Da war klar, dass sie sich die erfolgreichste Liebesgeschichte des vergangenen Jahres ausgesucht hat: "Bis(s) zum Abendrot" von Stephenie Meyer. "Obwohl sie so dick sind, habe ich auch die ersten beiden Teile der Reihe gelesen und warte jetzt auf den vierten", sagte die Schülerin. Die Jury zumindest hat sie mit dem Buch in ihren Bann gezogen - sie belegte den zweiten Platz.
Mit nur 0,5 Punkten Vorsprung hat der Gymnasiast Pascal Pesch den Wettbewerb für sich entschieden. Science-Fiction und Gruselgeschichten liest der 12-Jährige am liebsten. Am Donnerstag hatte er einen seiner Lieblingsschmöker im Gepäck: "Böses Blut" von Rhiammon Lassiter. "Ich war ganz schön aufgeregt. Jetzt bin ich ganz gespannt auf den Kreisentscheid", sagte Pascal. Bis dahin will er sich eine neue Lektüre aussuchen und üben.
Ganz knapp hinter der Konkurrenz hat Nathalie Dörr von der Emil-Barth-Realschule den dritten Platz belegt. Doch enttäuscht musste sie nicht sein. Büchereileiterin Gabriele Schnabel: "Die Entscheidung ist uns sehr, sehr schwer gefallen. Ihr wart alle toll."