Mettmann: Düssel - „Unsicherheit beenden!“
Superintendent und Dechant schalten sich in Kita-Debatte ein.
Mettmann. Der Kampf um den Erhalt der konfessionellen Kindertagesstätten in Düssel ist in die nächste Runde gegangen. Nachdem Wuppertals Oberbürgermeister nichts mehr zu dem Thema beisteuern möchte, hat sich die Kirche eingeschaltet.
Mit einem Brief, der am Donnerstag an die Stadtoberhäupter von Wuppertal und Wülfrath gegangen ist, möchten die Geistlichen dem Schweigen ein Ende setzen.
Verfasst haben den Brief die beiden kirchenleitenden Geistlichen, Superintendent des Kirchenkreis Niederberg, Pfarrer Rolf Breitbarth, und Dechant Pfarrer Peter Jansen aus dem Dekanat Mettmann. Auf dem Kartoffelfest der evangelische Kita Düssel haben sie Freitag den Brief öffentlich gemacht.
Es sollte ein schöner Nachmittag werden. Die Pfarrer Heinz-Otto Langel und Ingolf Lütgendorf segneten die nagelneue, knallorangene Küche segnen. Es gab Kartoffelsuppe und Kuchen. 12,5 Kilo der mehligkochenden Grata haben die Kinder in der letzten Woche verarbeitet. Aber: Die Sorge der Düsseler Kitas um ihre Existenz ist allgegenwärtig.
"Die Küche ist ganz toll geworden, und war eine nicht unerhebliche Investition. Es wäre schade, wenn jetzt alles vorbei wäre", sagt Bürgervereinsvorsitzende Dorothee Meinhardt.
Die Unsicherheit beenden: Darum geht es Jansen und Breitbarth. "Es ist kein Zustand, dass die Wuppertaler Kinder nicht wissen, ob sie bleiben können. Und es ist unmöglich für die Verantwortlichen, im Januar das Kindergartenjahr 2009/10 zu planen", sagt Breitbarth.
In ihrem Brief appellieren sie an Oberbürgermeister Peter Jung und an Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff, dass sie Verantwortung zeigen und der Situation, den Kindern zu liebe, ein Ende bereiten.
"Bürger aus Dornap, Düsseler Höhe und Radenberg gehören nicht nur zu den Düsseler Gemeinden, sondern fühlen sich mit ihnen verbunden. Die geografischen Gegebenheiten und die verkehrstechnische Anbindung der Wohngebiete sprechen für eine Orientierung an Düsseler Kitas", so heißt es in dem Brief. Auch die Kirche ist sich der Haushaltslagen bewusst, doch: "Es stellt sich die Frage, ob in diesem speziellen Fall Lösungsmöglichkeiten an den Bestimmungen zur Haushaltssicherung scheitern müssen."
Durch eine Lücke im Kinderbildungsgesetz (Kibiz) hinsichtlich der überkommunalen Finanzierung von Kindertagesstätten, ist nicht geklärt, wer für die 50Prozent Wuppertaler Kita-Kinder in Düssel zahlen muss.
"Bei der Übernahme hat Wuppertal damals finanziell profitiert, jetzt sollen sie auch die Verantwortung übernehmen", sagt Dorothee Meinhardt. Die Geistlichen hoffen vielmehr, dass ihr Brief wirkt. "Ich war Jahre lang in Wuppertal Pfarrer, ich weiß, wenn wir denen so kommen, dann schalten sie auf stur", sagt Breitbarth.