Stadtenwicklung: Haan sticht Stuttgart aus
Die Firma Amada kauft an der Millrather Straße weitere 23000 Quadratmeter für einen Betriebszweig, der eigentlich nach Süddeutschland sollte.
Haan. "Wir sind unseren Planungen drei Jahre voraus", sagt Bürgermeister Knut vom Bovert und fügt noch lächelnd hinzu: "Das hätte unserer Wirtschaftsförderung keiner zugetraut." Das Gewerbegebiet Champagne2 an der Millrather Straße ist bis auf 10000 Quadratmeter vermarktet. Einen wesentlichen Beitrag zum schnellen Verkauf der Grundstücke des ersten Bauabschnitts leistet die Firma Amada.
Der japanische Großkonzern, der bislang in Haan-Ost sitzt, wird seinen Standort an die Millrather Straße verlagern. Das bedeutet, dass neben der neuen Europazentrale des Konzerns dort auch die Lagerhaltung und die Amada-Sägetechnik untergebracht werden. Ursprünglich sollten diese Bereiche nicht umziehen. Und: "Amada legt noch einmal nach", sagt vom Bovert. "Das Unternehmen siedelt einen Betriebszweig, der eigentlich nach Stuttgart kommen sollte, hier in Haan an."
Die Entscheidung in Zahlen: Amada kauft zu den bereits erworbenen 46000Quadratmeter weitere 23000 Quadratmeter dazu und verfügt damit über etwa 70000Quadratmeter.
Weitere rund 20000 Quadratmeter will die Firma Prologis erwerben, um dort zu bauen und dann zu vermieten. Welches Unternehmen nach Haan kommen wird, wollte Bürgermeister Knut vom Bovert am Dienstag nicht sagen: "Wir haben Stillschweigen vereinbart, weil die Arbeitnehmer noch nicht informiert sind."
Die Firma Prologis wirbt für sich im Internet als weltweit führender Anbieter von Logistikzentren. Derzeit besitzt, verwaltet und erschließt das Unternehmen nach eigenen Angaben 51 MillionenQuadratmeter Gewerbeflächen in 136 Marktgebieten in Nordamerika, Asien und Europa.
Damit sind im Gewerbegebiet Champagne2 nur noch zwei Flächen von 4000 und 6000 Quadratmeter zu vergeben, nachdem auch das Haaner Unternehmen Retsch bereits 23000 Quadratmeter gekauft hat.
Und noch mehr Lob für die städtische Wirtschaftsförderung: "Wir haben einen Käufer für die Amada-Immobilien gefunden", sagt vom Bovert. Die Haaner Weber GmbH & Co. KG will expandieren und bezieht die Räume und Gebäude an der Westfalenstraße. Das 1969 gegründete Unternehmen fertigt bislang in unmittelbarer Nachbarschaft an der Bergischen Straße mit eigenen Werkzeugen auf diversen Spritzgießmaschinen Abfallbehälter und Container.
Die unglaubliche schnelle Vermarktung des Gewerbegebiets treibt auch die Erschließung des zweiten Bauabschnitts voran. "Wir sind mit vollem Elan dabei und wollen den Schwung des ersten Bauabschnitts ausnutzen", versichert vom Bovert. "Wir haben schon entsprechende Anfragen, können aber noch nichts konkretisieren."
Aktuell werden unter anderem die Frage der Entwässerung des Geländes und die Anbindung des Verkehrs geklärt. "Wir wissen noch nicht, ob es ausreicht, das Regenrückhaltebecken zu erhöhen und darüber die Gesamtentwässerung zu leiten", sagt vom Bovert. Und auch der Ausbau des Verkehrsknotenpunkts "Polnische Mütze" (Gräfrather-/Elberfelder Straße) sei derzeit Thema im Rathaus.
Und natürlich werde in die Planungen für den zweiten Bauabschnitt auch der neue Sportanlage an der Windfoche einbezogen. "Es hat immer noch Sinn darüber nachzudenken, dort eine zentrale Sportanlage zu erreichten", sagt vom Bovert. Die Sanierung des Platzes an der Hochdahler Straße bringe den Sportlern für die kommenden 15 Jahre eine verlässliche Trainingsstätte. "Dann können wir mit Ruhe und Sachlichkeit an anderen Zielen arbeiten."