Mettmann: Ein Bürgerfest für neues Leben in den Overhoffschen Höfe

Das Mettmanner Bürgerforum hatte am Sonntag zur Goldberger Mühle eingeladen.

Mettmann. Auch nach mehr als zwei Jahren seit der Gründung des Mettmanner Bürgerforums haben die Initiatoren um den Vorsitzenden Peter Feyen nichts von ihrer anfänglichen Euphorie und ihrem Enthusiasmus verloren, sich für ihre Stadt ehrenamtlichen einzusetzen und einzubringen.

Zum Bürgerfest an der Goldberger Mühle hatten die Vereinsmitglieder am Sonntag gekocht und gebacken, Keller und Dachböden nach brauchbarem Trödel abgesucht. Und Vorsitzender Feyen verkaufte einige seiner selbst gemalten Ölbilder. Alles, um die Vereinskasse aufzubessern und Geld für die Wiederbelebung der Overhoffschen Höfe zu bekommen - dem großen Ziel des Bürgerforums.

Mit einer neuen Taktik will das Bürgerforum in den kommenden Wochen und Monaten versuchen, Bürger, die Verwaltung und die Politik für die Re-Urbanisierung dieses vernachlässigten Areals zu gewinnen. Feyen: "In Düsseldorf stehen die Leute am Karlsplatz Schlange, um dort ein Ladenlokal zu bekommen - diese Chancen sind in Mettmann noch nicht bekannt." Die Mischung aus Tradition und improvisierter Moderne ist es nach Meinung von Feyen, was den Karlsplatz so begehrt macht. "So etwas müssen wir für die Overhoffschen Höfe hinbekommen", wünscht er sich.

Deshalb hat das Forum das Nutzungskonzept für die ehemaligen Höfe der Eisenwarenfabrik Overhoff etwas verändert. "Das Leben in den Höfen soll sich rund um eine Gastronomie abspielen, die dort an mehren Stellen angesiedelt werden soll. So wie in einer großen Familie, bei der sich das Leben rund um den Küchentisch abspielt", sagt Feyen. Kleine Geschäfte, Wohnungen, ein Kulturzentrum sowie Sitz- und Spielmöglichkeiten am wieder frei gelegten Mettmanner Bach sollen die Höfe in eine Oase der Ruhe und Erholung verwandeln.

Die Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro will das Bürgeforum zu einem Drittel über Fördermittel des Landes aus dem Topf "Initiative ergreifen" und zu zwei Drittel über bürgerschaftliches Engagement finanzieren. Feyen: "Wir haben inzwischen mehrere Privatpersonen, die bereit sind, 50000 Euro als Darlehen zu geben. Es wollen sich aber auch Leute mit kleineren Summen engagieren."

Geld von der Stadt brauche das Forum für die Overhoffschen Höfe zwar nicht, doch die Stadt sollte als Garant für die privaten Geldgeber auftreten, falls das Projekt nicht wie geplant umgesetzt werden kann. Sollten die Stadt und die Politik mit der Begründung ablehnen, dass das Projekt Privatsache sei, "dann werden wir einpacken, dann haben wir alles ausprobiert", sagt Feyen. Dann hätte Mettmann eine große Chance verspielt, die Innenstadt zu beleben.