Ermittler-Erfolg Reul lobt Schlag gegen Drogenbande mit Clanbezug

Essen/Mülheim an der Ruhr · Bei einem Großeinsatz im Ruhrgebiet nimmt die Polizei fünf Verdächtige fest, die im ganz großen Stil mit Drogen gehandelt haben sollen. Es ging um Millionen. Minister Reul lobt die Kräfte.

Durchsuchungen und Festnahmen mutmaßlicher Drogenhändler im Ruhrgebiet

Foto: Justin Brosch/dpa

Nach der ruhrgebietsweiten Drogen-Razzia vom Montag mit fünf Festnahmen hat NRW-Innenminister Herbert Reul die Einsatzkräfte gelobt. Der Polizei sei „ein kräftiger Schlag gegen die Clankriminalität gelungen“, erklärte er.

Die Gruppe habe im großen Stil Drogen aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen geschmuggelt. „Über das Ruhrgebiet wurden Koks und Cannabis im ganzen Land verteilt“, so der NRW-Innenminister. „Damit haben die Clanmitglieder Monat für Monat Millionen gemacht. Aber damit ist jetzt Schluss“, sagte der CDU-Politiker.

Festgenommene sollen als Bande zusammengearbeitet haben

Mit SEK-Hilfe gegen Drogendealer - Minister Reul lobt die Polizei

Foto: Justin Brosch/dpa

Die fünf Festgenommenen sind laut Polizei zwischen 27 und 33 Jahre alt und sollen mit klaren hierarchischen Strukturen als Bande zusammengearbeitet haben. Gegen sie lagen bereits Haftbefehle vor. Einzelne Mitglieder wiesen Bezüge zum Clanmilieu auf, hieß es. Illegal eingeführt wurden laut Polizei Drogen im Marktwert von mehreren Millionen Euro pro Monat. Durchsuchungen gab es in Wohnungen und Lagerhallen in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Duisburg.

Nach aktuellem Ermittlungsstand erhielt die Gruppe laut Polizei mehrere Großlieferungen im Monat per Lastwagen. In den Kisten im Lastwagen seien die Drogen unter legale Waren gemischt worden. Außerdem hätten die Täter bei ihrer konspirativen Arbeit Scheinfirmen genutzt, um die Einfuhr zu verschleiern

Bei den Festnahmen seien an mehreren Orten im Ruhrgebiet auch Spezialkräfte zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge halfen sie etwa bei der Durchsuchung einer Lagerhalle in Essen-Frillendorf. Auf Fotos war zu sehen, wie das Spezialeinsatzkommando (SEK) dort mit einem gepanzerten Einsatzwagen das Tor der Halle öffnete.

Durchsuchungen bis in die Abendstunden

Bis in die Abendstunden hatten die Ermittler den Angaben nach zahlreiche Objekte durchsucht, Spuren gesichert und Beweismittel sichergestellt. Beschlagnahmt wurden laut Ermittlerkreisen mehr als 200 Kilogramm Marihuana, über 30.000 Euro in bar und eine scharfe Schusswaffe.

Vor der Großrazzia hatte die Polizei schon lange gegen die mutmaßlichen Drogenhändler ermittelt: Bereits im Sommer 2023 sei dazu nach ersten Hinweisen eine Ermittlungskommission eingerichtet worden, hieß es in der Mitteilung.

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(dpa)