Hitze in Mettmann, Erkrath, Wülfrath So lässt sich die große Sommerhitze bestens ertragen
Mettmann/Erkrath/Wülfrath · (dne/hup) Nico hat den Bogen raus. Mit einer echt coolen Sonnebrille auf der kleinen Nase ließ er sich gestern an der Seite seiner Mutter Tersa den Sommer auf der Zunge zergehen. Mutter und Sohn taten genau das Richtige.
Sie saßen in einem Mettmanner Eiscafé mit dem, passenden Titel Dolce Vita. So süß kann das große Leiden oder der Hitze sein. Ganz ähnlich hat es am vergangenen Freitag Landrat Thomas Hendele gemacht, der Fuchs. Wohl wissend, was kommt, verabschiedete er sich im kreis in den Urlaub – und spendierte zum Abschied jedem Mitarbeiter noch ein Eis.
Weitere 2500 Menschen tauchten unter: Kopfsprung ins Kühle, Genuss im Naturfreibad Mettmann pur. Das ist allemal besser als jede Hitzestarre im Büro. Bis mittags ging es noch. Doch als die Sonne immer höher stieg und immer kräftiger schien, setzte im Kreishaus und vielen Verwaltung die große Flucht ein. Die Rechnung ist ebenso einfach wie wahr: Wer morgens um 6.30 Uhr mit der Arbeit beginnt, hat nachmittags früher Schluss. In den Stadtverwaltung gab es aber einige Teams, die das draußen und drinnen sorgfältig voneinander trennen mussten: Während vor dem Bürofenster das Thermometer immer weiter steig, wird zurzeit in den Rathäusern von Erkrath und Wülfrath überlegt, was in einigen Wochen getan werden kann, wenn kein Gas mehr aus dem Osten zu uns kommt. Die Büros nur noch auf 19 Grad hochheizen? Alle Bürokräfte ins Heimbüro schicken? Lichter löschen, Thermostate neu justieren, Hallenbäder auf kälter dreher und Saunen schließen?
Nach der Sommerpause
soll Arbeitsgruppe tagen
Selten war der Kontrast zwischen Verwaltungsarbeit und Natur größer. Im Mettmanner Rathaus hat man die Vorschläge und will nach der Sommerpause in einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe beraten. Gestern gab es nur den Hinweis, dass offenes Feuer und Grillen in der Natur zurzeit verboten sind.
Unter der Hitze leiden nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch das Stadtgrün, insbesondere die jungen Bäume, deren Wurzeln noch nicht tief genug in den Erdboden reichen, um sich während der anhaltenden Trockenphasen der natürlichen Reserven zu bedienen. In Erkrath wird es bereits seit mehreren Tagen von den städtischen Gärtnerinnen und Gärtner unterstützend bewässert, wie ein Stadtsprecher berichtet. Darüber hinaus beteiligten sich auch „einige wenige“ Bürger daran, das Grünzeug im öffentlichen Raum durch kräftige Güsse durch die Hitzeperiode zu bringen. Für diese sogenannten Gießpatenschaft können Interessierte sich im Internet via www.erkrath.de/gießpatenschaft anmelden. Ihnen wird kostenlos ein 60-Liter-Bewässerungssack zur Verfügung gestellt, den sie ihrem Schützling dann nur noch anlegen und mit Wasser füllen müssen.
In Sachen Abkühlung hat es der der Mensch da bedeutend leichter, er stürzt sich in Erkrath einfach in die frischen Fluten des derzeit gut besuchten Neanderbades. Dort wurden am Montag schon 896 Badegäste gezählt, parallel können sich 600 Badegäste vergnügen. Für Erfrischung sorgen zusätzlich einige Schattenplätze: „Wir haben im Außenbereich eine Vielzahl von großen Sonnenschirmen. Und die Bäume, die wir 2006 gepflanzt haben, wachsen auch und spenden Schatten“, informiert eine Sprecherin der Stadtwerke.
Das Personal habe derzeit gut zu tun. Der Grund dafür ist, es komme bei derart extremen Temperaturen häufiger zu Kreislaufproblemen bei den Gästen, die dann auf die Mitarbeiter zukämen.