Mettmann: Es wackelt in der Oberstadt
Stadtbild: Das Pflaster der Mittel- und Oberstraße ist teilweise in einem miserablen Zustand.
Mettmann. Löcher im Pflaster, mit Asphalt notdürftig zugeschmiert. Lockere Pflastersteine, zwischen die unfachmännisch Zementmörtel gefüllt wurde. Stolperkanten und vom Regenwasser ausgespülte Fugen. Die Mängelliste, auf der Thomas Dinkelmann den Zustand des Pflasters in der Oberstadt festgehalten hat, ist lang.
"In der Oberstadt, der guten Stube Mettmanns, sollte es nicht so aussehen, wenn man auf den Boden schaut", meint der Initiator der Arbeitsgruppe Stadtbildpflege und Denkmalschutz. Und tatsächlich: Schaut man in der Mittelstraße und in der Oberstraße auf den etwa 20 Jahre alten Bodenbelag, ist der tatsächlich in keinem guten Zustand.
Das sieht auch Kurt Werner Geschorec so, mit dem Dinkelmann bereits gesprochen hat. "Wir haben in der Oberstadt und auch in der Freiheitstraße in dieser Hinsicht tatsächlich Problembereiche", räumt der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Umwelt und Bau ein. So sei unter anderem durch den Neubau an der Bismarckstraße die dortige Pflasterung in Mitleidenschaft gezogen worden. Für die entstandenen Schäden komme allerdings der Bauherr auf, so Geschorec.
Anders gestaltet sich die Sache hingegen bei den schadhaften Stellen im Verlauf der Freiheit-straße und in der Oberstadt. Dort seien die Schäden oftmals nur notdürftig behoben worden. "Wenn wir keine Steine mehr auf Lager haben, wird behelfsweise mit Asphalt geflickt und danach vergessen, das Flickwerk durch Steine zu ersetzen", klärt Geschorec über das Procedere auf.
Den Vorschlag der Initiative für Stadtbildpflege und Denkmalschutz, die Fugen des Natursteinpflasters in der Oberstadt mit Feinsplitt zuzukehren, hält er für nicht nachhaltig genug. "Das Problem ist die Kehrmaschine. Durch die Stahlbürsten und den Sog wird der Sand schnell wieder rausgesaugt." Deshalb hat er die Angelegenheit an seine Mitarbeiter weitergeleitet, um dort ein entsprechendes Konzept erarbeiten zu lassen. "Es geht jetzt darum zu klären, was gemacht werden muss und wie hoch die Kosten sind. Dann werden wir die Angelegenheit im November auf die Tagesordnung des Bauausschusses setzen", sagt Geschorec.
Er rechnet allein für die Mittel- und Oberstraße mit einer hohen fünfstelligen, wenn nicht sogar sechsstelligen Summe. Geschorec: "Es sind aufwändige Handarbeiten nötig, um das Pflaster wieder fachmännisch zu verfugen. Das können wir auf keinen Fall aus dem Etat für die Straßenerhaltung finanzieren."
Thomas Dinkelmann ist fürs Erste zufrieden. "Wir möchten Themen anregen und für Probleme sensibilisieren. Und wir wollten, dass sich die Stadt mit der Angelegenheit befasst", sagt er zur Stellungnahme der Verwaltung.