Mettmann: Explosion an der Sudhoffstraße - Gasflaschen waren der Auslöser
Noch ist unklar, ob Selbstmord oder ein tragisches Missgeschick zum Unfall geführt haben.
Mettmann. Zwei verkohlte Gasflaschen - sie sind das entscheidende Überbleibsel der Explosion im zweiten Stock der Sudhoffstraße Nummer 14. Denn die beiden elf Kilogramm schweren Behälter, die Brandermittler am Freitagmorgen am Unfallort gefunden haben, haben die Explosion ausgelöst.
Das hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft jetzt offiziell bekannt gegeben. Auf welche Weise sich die Gasflaschen entzündet haben, ist aber noch unklar. Alles deutet jedoch darauf hin, dass jener Mann, der bei der Explosion ums Leben gekommen ist, die Entzündung ausgelöst hat. Bei ihm handelt es sich vermutlich um den 24-jährigen Mieter der Wohnung, die Schauplatz der Detonation war und jetzt nur noch ein Trümmerhaufen ist.
Auch wenn die Polizei zu den entscheidenden Stunden vor der Explosion noch nichts sagen kann: Fest steht, dass nur zwei Szenarien als Ursache für den tödlichen Knall in Frage kommen - ein tragisches Missgeschick oder ein Selbstmord. In der Nachbarschaft sprießen derweil die Spekulationen über den Hergang des Dramas. Verständlich - die Anwohner versuchen auf diese Weise, den Schock zu verarbeiten, den die erdbebenartige Explosion ausgelöst hat.
Einer von ihnen ist Andreas Thielmann: Er wohnte Tür an Tür mit dem 24-jährigen Mann, in dessen Wohnung das Unglück seinen Lauf nahm. Die Explosion hat er aus nächster Nähe miterlebt. "Vielleicht hat er die Gasflasche verwendet, um zu versuchen zu heizen", mutmaßt er. Der 30-Jährige hat das Todesopfer als "netten und sympathischen Mann" in Erinnerung; näher gekannt hat er ihn allerdings nicht.
Dirk Beske, ein anderer Nachbar, betont, dass die Sudhoffstraße ein "ganz normales Wohnviertel" sei: "Die Menschen fühlen sich wohl hier." Es gebe keinerlei Grund, in dem Multikulti-Quartier depressiv zu werden.
Die anderen acht Mieter des Hauses Nr. 14 bleiben derweil evakuiert. Sie sind im örtlichen Seniorenstift, im Hotel oder bei Familienangehörigen untergebracht. Noch ist unklar, ob sie jemals in das beschädigte Gebäude zurückkehren können. Das Bauaufsichtsamt wird in den nächsten Tagen prüfen, ob eine Renovierung ausreicht - oder ob die Abrissbirne anrücken muss.
Falls das Haus tatsächlich abgebrochen werden muss, will sich die Gagfah, der Hauseigentümer, um neue Wohnungen für die Mieter kümmern.
Die Polizei setzt indes ihre Ermittlungen fort. Die Frage, wie sich die Gasflaschen entzündet haben, will noch beantwortet werden.