Mettmann: Haus explodiert – ein Toter
Das Haus Sudhoffstraße 14 ist unbewohnbar. Die Ursache der Explosion steht noch nicht fest.
Mettmann. Bei einer schweren Explosion in einem Mehrfamilienhaus an der Sudhoffstraße ist am Donnerstag Morgen ein Mensch ums Leben gekommen. Vermutlich handelt es sich bei dem Toten um den 24 Jahre alten Mieter.
Drei Menschen erlitten einen Schock und mussten im Evangelischen Krankenhaus behandelt werden. Wie es zu der Explosion kommen konnte, steht noch nicht fest. Das Haus ist nicht ans öffentliche Gasnetz angeschlossen. Die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft Wuppertal dauern an.
Das Mehrfamilienhaus ist vorläufig nicht mehr bewohnbar. Der Tatort wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Mieter sind bei Freunden und Bekannten untergekommen oder wurden von der Stadt in Altenheimen und städtischen Wohnungen untergebracht.
Mehrere Anrufer meldeten gegen 10.30 Uhr auf der Leitstelle der Feuerwehr und der Polizeiwache einen Dachstuhlbrand an der Sudhoffstraße. Als die Feuerwehr wenig später an der Einsatzstelle eintraf, wurde erst das ganze Ausmaß des Unglücks deutlich.
Die Wohnung im zweiten Obergeschoss des Hauses Nummer14brannte in voller Ausdehnung. Der komplette obere Giebel sowie Teile der Mauer zur Eingangsseite des Hauses waren herausgebrochen und in die Tiefe gestürzt. Unter dem teilweise zusammengebrochenen Dach klaffte ein riesiges Loch.
Die Feuerwehr löste Großalarm aus, Sirenen heulten auf. Aus Erkrath wurde ein Löschzug zur Verstärkung angefordert. Das DRK wurde alarmiert, die Helfer richteten eine Sammelstelle in der Sporthalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums ein. Dort wurden die Bewohner der Häuser Nummer 14 und 12 zunächst untergebracht und versorgt.
"Es hat einen fürchterlichen Knall gegeben. Gegen unsere Scheiben flogen Splitter. Ich bin sofort zum Fenster und habe gesehen, wie dort oben Feuer aus dem Fenster loderte", sagt Winnie Rautenberg, die im Mehrfamilienhaus auf der anderen Straßenseite wohnt. Ihr Mann fegt Glasscherben vor der Haustür zusammen. "Ich hab’ erst gedacht, dass ein kleines Flugzeug abgestürzt ist", meint Nachbarin Irene Wanner.
Nach gut einer Stunde hat die Feuerwehr den Brand gelöscht. Feuerwehrmann Thomas Müller ist in der Wohnung und entdeckt den verkohlten Leichnam. Weil akute Einsturzgefahr besteht, werden die Bergungsarbeiten abgebrochen. Ein Hochbau-Trupp des THW wird alarmiert. Er soll die Giebelseite des Hauses abstützen. Außerdem wird von der Berufsfeuerwehr Düsseldorf ein Kranwagen angefordert, mit dem Teile des Dachs, das einzustürzen droht, abgetragen werden können. Gegen 15 Uhr kann der Tote geborgen werden.
Direkt gegenüber der Unglückstelle auf der anderen Straßenseite wohnt die Mutter des 24-Jährigen. Sie wird von einem Notfallseelsorger betreut. Spezialisten der Polizei können jetzt erst, Stunden nach der Detonation, die Wohnung betreten, um nach Spuren der Ursache zu suchen. Polizeisprecher Ulrich Löhe: "Wir wissen nicht, ob es ein Unglücksfall war, ob die Explosion fahrlässig oder vorsätzlich verursacht worden ist."
Andreas Thiemann war vom Explosionsbereich nur durch eine Wand getrennt. "Es hat zweimal laut gekracht. Ich hab’ gedacht, das ganze Dach stürzt ein. Ich hab’ dann zum Fenster rausgeguckt. Aus der Nachbarwohnung schlugen Flammen. Da hab’ ich mich angezogen und bin raus."
Mit einem Radlader schafften Mitarbeiter das Baubetriebshofs die Trümmerteile fort. Die Unglückstelle wurde weiträumig abgesperrt. Die Bewohner des Nachbarhauses sind am Abend in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Der Hauseigentümer, die Gagfah (Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten) hat allen Betroffenen ihre Hilfe für eine kurzfristige Unterbringungsmöglichkeit angeboten.
Ansprechpartner ist Stephan Patz (Leiter des Kundencenters Bergisch Land) unter der Telefonnummer 0175/2923407. Hilfe hat auch hat das Kaufhaus der Mettmanner den Bewohnern des Hauses angeboten. Sie können sich dort mit den nötigsten Waren aus dem Sortiment eindecken.