Mettmann: Gut Heresbach soll zum Prestige-Objekt werden
Nach Wunsch des Bürgerforums soll aus dem Gebäude ein Bildungshaus werden. Die Hoffungen ruhen jetzt auf der Landes- und Bezirksregierung.
Mettmann. Das arg heruntergekommene, aber historisch wertvolle Gut Heresbach liegt dem Arbeitskreis Stadtbildpflege und Denkmalschutz des Mettmanner Bürgerforums sehr am Herzen. Immerhin hat hier der Namensgeber des Guts, der deutschlandweit bekannte Humanist Konrad Heresbach gelebt. Und Gustav Kemmann, Mitgründer der ersten U-Bahn Deutschlands und Albert Kemmann, Ehrenbürger der Stadt, wurden hier geboren.
Vor diesem Hintergrund legen Vertreter des Bürgerforums nun alles daran, das Gut zu erhalten - und haben sich jetzt an das Ministerium für Schule und Weiterbildung gewendet in der Hoffnung, Hilfe vom Land zu erhalten.
"Ich gehe davon aus, dass die noch junge Landesregierung ein kleines Erbe hinterlassen will. Dafür eignet sich ein Objekt wie das Gut Heresbach hervorragend. Es kann zu einem Prestigeobjekt für die Stadt und das Land werden", sagt Peter Feyer, Vorsitzender des Mettmanner Bürgerforums.
Er hat den Brief an eine Referentin des Ministeriums für Schule und Weiterbildung geschrieben. Darin schildert er den Zustand des Gebäudes, welche Bedeutung der Hof für Mettmann hat und bittet um Hilfe.
Feyer hat sich auch schon an verschiedene Stiftungen für Denkmalpflege gewendet. "Bevor von denen Unterstützung kommt, müssen etliche Anforderungen erfüllt werden. Diesen können wir aber derzeit nicht gerecht werden, weil unter anderem Kosten- und Finanzierungspläne fehlen", sagt Feyen.
Er hat jedenfalls konkrete Vorstellungen, wie das Gut zu einem Prestige-Objekt werden kann. Und zwar soll es zu einer Art Bildungshaus werden, in dem pädagogische Arbeit geleistet wird. "Das passt zu der Historie des Hauses. Immerhin hat Konrad Heresbach als Erzieher gearbeitet", sagt Feyen.
Pädagogische Jungenarbeit böte sich besonders auf dem Hof an. "Vor Ort könnten die Jungs sich ausprobieren und in der Gruppe zum Beispiel den Obsthof pflegen, Brot backen oder die Fassade verputzen. So wäre auch dem runtergekommenen Hof geholfen".
Bevor aber an pädagogische Arbeit am und im Gut gedacht werden kann, muss ein ordentlicher Batzen Geld locker gemacht werden. Rund 35.000 Euro kostet nach Schätzungen des Vorsitzenden allein die Sanierung des Dachs. "Die Gesamtüberholung des Gutes kostet acht bis zehn Millionen Euro."
Die Referentin des Ministierums hat den Brief erhalten, hält sich aber mit Antworten vorerst zurück und möchte zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme abgeben (die WZ berichtete). Neben der Landesregierung hat Feyen auch die Bezirksregierung angeschrieben.
Am Montag kommen zwei Vertreter nach Mettmann, um sich ein Bild zum Zustand des Gutes vor Ort zu machen. Feyen: "Wenn sich was am Gut Heresbach bewegen soll, dann geht das nur, wenn die obersten Stellen mit im Boot sind."