Peter Langbehn aus Mettmann sendet Hilferuf Lettlandhilfe sucht Lagerhalle

Mettmann · Die von Peter Langbehn vor 31 Jahren ins Leben gerufene Lettlandhilfe schickt einen Notruf: Die Lagerhalle für die regelmäßig auf die Reise geschickten Hilfsgüter ist zum Jahreswechsel gekündigt. Ein Ersatz wird gesucht.

Peter Langbehn in der alten Lagerhalle, die die Lettlandhilfe bis zum 31. Dezember verlassen muss.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(klm) Seit 31 Jahren engagiert sich Peter Langbehn für die Lettlandhilfe und schickt fast jeden zweiten Monat einen 40-Tonnen-Transporter mit Hilfsgütern in die lettischen Städte Madona und Cesvaine. Jetzt hat er ein Problem: „Zum 31. Dezember dieses Jahres ist mir die Lagerhalle an der Ecke Teichstraße/Bibelskircher Weg, die auf dem früheren Grundstück des Unternehmen Schmits GmbH steht, gekündigt worden. Jetzt weiß ich überhaupt nicht, wo ich meine Hilfsgüter für Lettland unterbringen kann.“ Langbehn sucht also eine neue Lagermöglichkeit. Dringend.

In der vergangenen Woche hat er nun bereits den 238.Transport auf die rund 2000 Kilometer lange Reise nach Lettland geschickt. Warum er das alles macht? „Es ist kaum mit Worten zu fassen, wenn man die dankbaren Gesichter der lettischen Menschen sieht, wenn sie die diversen Hilfsgüter erhalten. Das ist einfach faszinierend und rührend für mich und eine Bestätigung dafür, dass die Lettland-Hilfe alles richtig macht.“

Peter Langbehn erinnert sich noch an die Anfänge der Lettlandhilfe. „Ich hatte gehört, dass die evangelische Kirchengemeinde Wülfrath guten Kontakt zu den beiden Städten in Lettland pflegte und diese auch mit Hilfsgütern unterstützte. Ich habe den damaligen Wülfrather Pfarrer Rex gefragt, ob ich mich diesen Fahrten anschließen darf, weil ich den Gedankten mit der Lettland-Hilfe sehr positiv fand.“ Nachdem Langbehn mit der Delegation der evangelischen Kirchengemeinde in Lettland war, habe er sich Gedanken gemacht, wie der Transport verschiedener Güter, wie beispielsweise Kleidung Möbel, Krankenhausbetten, Musikinstrumente, Waschmaschinen, Trockner oder Fahrräder effektiver gestaltet werden könne.

Er hatte Pfarrer Rex ein Konzept vorgelegt, doch dieser war davon nicht begeistert. „Da habe ich mir gedacht: Jetzt organisiert du das Ganze selbst und bringst von Mettmann aus die Hilfsgüter dort hin. Einige Bekannte, die diese Idee gut fanden, haben mich durch eigene Mithilfe oder auch mit Geld-Spenden unterstützt.“

Über die Jahre hinweg bildete
sich ein fester Ehrenamtskreis

Es bildete sich über die Jahre ein fester Kreis von Ehrenamtlichen, die Peter Langbehn halfen, die Hilfsgüter zu sammeln, in einem Lager zu deponieren und letztlich mit einen großen Transporter nach Lettland zu bringen. „Gut drei Tage dauert es, bis der beladene 40.Tinnern-Transporter in Lettland sein Ziel erreicht“, erklärt der 81-jährige immer noch dynamische Cheforganisator, den in Mettmann viele kennen und der eine Menge Anrufe erhält, weil Wohnungen aufgelöst werden oder aus anderen Gründen diverse Hilfsgüter zur Verfügung gestellt werden.

Die zumeist recht gut erhaltenen Waren gehen nicht nur nach Madona und Cesvaine, sondern auch in andere ländliche Gebiete in Lettland. „Auf dem Land herrscht weiterhin große Not, in den größeren Städten ist die Lage ganz anders“, erläutert Langbehn. „Dort haben die Menschen Komfort, der mit den westlichen Staaten in etwa vergleichbar ist.“

Peter Langbehn ist im Laufe der Jahre zu einem echten Lettland–Kenner geworden. „Ich fahre oder fliege ja öfters dorthin und habe viele Kontakte. Fast jedes Jahr mache ich dort einen vierwöchigen Urlaub und reise durch das schöne, weite Land.“ Selbst höhere Staatsorgane in Lettland kennen den umtriebigen Macher, der für sein ehrenamtliches Engagement sowohl in Deutschland als auch in Lettland ausgezeichnet wurde. „Ich organisiere zwar federführend die Transporte, doch wäre das alles nicht möglich, wenn ich nicht meine Helfer hätte, die mich toll unterstützen“, betont Langbehn.

 Jetzt also kommt das Problem der Hilfsgüter-Lagerung auf die Lettland-Hilfe zu. Mal wieder. Denn es ist nicht das erste Mal, das Langbehn eine Lagerstätte suchen muss, wenn die Inhaber Hallen oder andere Unterbringungsmöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung stellen können. Langbehn erinnert unter anderem an den Benninghof, den Korreshof oder an den Mettmanner Bauverein, der im Bereich Georg-.Fischer-Straße/Ley nicht mehr genutzte Wohnungen als Unterstellmöglichkeit anbot.

Sein dringender Appell gleicht fast einem Hilferuf. „Wer kann eine größere, trockene, abschließbare Halle für die Lagerung von Hilfsgütern zur Verfügung stellen?“

Peter Langbehn ist unter der Handynummer 0162/150 55 50 für Angebote zu erreichen.