One-World-Day bei der Caritas in Mettmann Ein frohes, buntes Fest mit einem ernsten Hintergrund

Mettmann · Der sechste One-World-Day bestand aus allem, was ein unbeschwertes Fest ausmacht.

 Beim One-World-Day trat das alewitische Bektasi Balagma-Ensemble auf.

Beim One-World-Day trat das alewitische Bektasi Balagma-Ensemble auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Lutterbecker Straße 30 – der Hof ist voll. Mehrere Hundert Gäste strömten am Freitagnachmittag zum „One World Day“. Das Begegnungsfest lockte mit der Möglichkeit zu wichtigen Gesprächen in einem lockeren Rahmen. Auf der Bühne mischen sich Klänge aus verschiedenen Kulturen. Etwas abseits raucht ein Grill und entlässt einen verführerischen Duft in die Umgebung. So lecker können Emissionen duften.

Bei der sechsten Ausgabe des „One World Days“ unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ging es aber um weit mehr als einen lockeren Wochenausklang mit Freunden. Das macht eine Gruppe von Geflüchteten aus Afghanistan deutlich. Die fünf Männer strahlen und sagen, dass jeder von ihnen eine Arbeit hat – das Einzugsgebiet zieht sich aber hin bis nach Oberhausen. Mit Familien und Kindern lebe man gerne in Mettmann – denn hier werde man sehr gut behandelt. Und wenn mal Probleme auftauchen, gebe es Leute, die man nach einer Lösung fragen könne. Zum Beispiel die Mitarbeiten des Caritas Fachdienstes für Integration und Migration, FIM, der gemeinsam mit der Aktion Neue Nachbarn im Erzbistum Köln den One-World-Day auf die Beine gestellt hat.

Als das Gespräch unweigerlich auf die Messerattentate von Solingen kommt, wollen die fünf Männer aus Afghanistan gar keine Zweifel aufkommen lassen. „Das war ein schlimmes Verbrechen.“ Einer in der Runde sagt: „Schau Dir Deine Hand an. Du hast fünf Finger. Und jeder ist anders.“ Von einem Geflüchteten, der Verbrechen begangen hat, dürfe nicht auf alle anderen geschlossen werden. Ähnlich hatte sich FIM-Leiter Martin Sahler Ende August geäußert. Er wies darauf hin, dass sich die weit überwiegende Mehrheit der Geflüchteten gut integriere.

Darum ging es auch in den Gesprächen mit den zahlreich auf einen Abstecher reinschauenden Politikern. Wer im Landesparlament sitzt, wie Martin Sträßer, CDU, nahm mahnende Worte zum Haushaltsentwurf 2025 der NRW-Regierung mit, in dem Sozialkürzungen in dreistelliger Millionenhöhe vorgesehen sind. Für die Caritas-Expertinnen und Experten passen öffentliche Diskussion und die geplanten so gar nicht zusammen.

Derweil lief das bunte und vielfältige Kulturprogramm des One-World-Days bis in die Abendstunden hinein. Die Ensembles der städtischen Musikschule Mettmann spielten zum Auftakt. Aus Ratingen kam Tahougan, eine afrikanische Trommel-Performance, bei der kein Gast stillstehend zuhören konnte, sondern zumindest im Rhythmus mitwippte. Es gab afghanische Musik zu hören und alewitische Tänze zu sehen, bis schließlich die Afro-Funk/Reggae-Band Ambessengers die Bühne zum Abschluss erklomm.