Handbemaltes Automobil versteigert Buntes Artcar geht für 73 600 Euro nach Essen
Mettmann · Oldtimer-Spezialist Michael Fröhlich fand für den von Leon Löwentraut bemalten Peel P 50 neuen Käufer.
Als der vom Düsseldorfer Action Painter Leon Löwentraut gestaltete Peel P50 am 1. April zur Versteigerung ins Netz gestellt wurde, glaubten manche an einen Aprilscherz. Das Gebot begann bei 111 Euro. Elf Tage später, am 11. April um 11 Uhr. Um 11 Uhr, kam besagtes Artcar für 73 600 Euro unter den Hammer. Bei der Auktion ohne Saalpublikum erhielt das rollende Kunstwerk mehr als 1000 Aufrufe, hatte 170 Beobachter und am Ende einen glücklichen Essener, der den Zuschlag erhielt.
„Es war eine Schnapsidee und ein erster Test“, beschreibt der Mettmanner Michael Fröhlich die Aktion. Kein Autohändler ist der 70-Jährige, „ich betreibe eine Agentur und bin quasi das gut vernetzte Bindeglied zwischen Verkäufer und Interessenten“.
Erstmals hat der Auto-Freak, der sich selbst ironisch als eine „Art Kuppelvater“ bezeichnet, online ein Fahrzeug an den Mann gebracht. „Aber das war ja keine ‚Mona Lisa’, die jeder kennt und deshalb will.“ Den auf 50 Exemplare limitierten Peel P50, eine „ästhetische Bereicherung für den Alltag“ für einen Freund an einen Neubesitzer zu bringen, war „purer Zufall. Vielleicht haben auch zu wenige von der Aktion Notiz genommen.“
Das Automobil hat eine Straßenzulassung aus England, darf also nach europäischem Recht über die Straßen brausen. Keine zehn Kilometer hat der Löwentrautsche Peel zurückgelegt. Er wurde direkt zum Kunstwerk auf vier Rädern veredelt – und hätte iegntlich verdient ins Museum Of Modern Art in New York zu kommen. Dort steht beispielsweise auch ein Jaguar E. Dem technischen Datenblatt nach düst das Auto, das etwa die Höhe eines handelsüblichen Einkaufswagens und das Fassungsvermögen eines Kühlschranks hat, mit 70 km/h umher – mit entsprechendem Getöse und Gebrause.
Ein Unikat, das von Leon Löwentraut verschönert wurde
Die Engländer lassen ja so einiges auf der Straße fahren und sind diesbezüglich ziemlich verrückt. Die Mehr als 73 000 Euro sind nach Meinung der beiden ein „schönes Ergebnis“, eingedenk der Tatsache, dass es sich um ein Unikat von Künstlerhand handelt und die Expertise eines Fachmanns bei einem wesentlich höheren Preis lag, geht das Artcar jetzt als Schnäppchen unter den Hammer. „Die paar Tage zur Versteigerung waren zu kurz“, bilanziert Michael Fröhlich, der diese Idee des Online-Handels als „interessante Variante“ wahrnimmt. „Die Zeit er Geschäftsbesuche vor Ort scheint passé“, bilanziert er – und freut sich auf zukünftige Aktionen. Fröhlich hat unter anderem noch ein Fahrzeug, das einst Schauspieler Steve McQueen fuhr, in seiner Sammlung. Fahrzeuge berühmter Vorbesitzer wie Madonna, Michael Schumacher oder von Mohammad Reza Pahlavi, gemeinhin als Schah von Persien bekannt, hat er locker an den Mann gebracht.