Stadtentwicklung in Mettmann „Die Laubfroschoper gehört zu Mettmann“
Mettmann · In der Kommentarspalte wird lebhaft diskutiert. Die Wählergemeinschaft ZSM kritisiert den Stillstand seit Februar 2021.
(dne) Die ersten 27 Unterschriften sind da (Stand: Mittwoch, 14 Uhr) – auf der Online-Petition mit dem Titel „Kein Abriss der Stadthalle“. Architekturpublizist Klaus Englert hatte sich in einem offenen Brief an die Bürgermeisterin und die im Rat vertretenen Fraktionen für den Erhalt und eine neue Nutzung der Neandertalhalle stark gemacht. Unterstützt wird er von namhaften Architekturexperten aus ganz Deutschland. Das zentrale Argument der Stadthallen-Bewahrer ist ein ökologisches: Sie sehen in dem Abriss den mit Abstand klimaschädlichsten Weg, mit dem Baudenkmal Stadthalle umzugehen. Auf Bundesebene hätten Baubranche und Politik längst umgedacht und setzten den Erhalt von Bausubstanz vor Abriss und Neubau. Nur Mettmann habe dies bislang nicht nachvollzogen, so Englert.
Die Argumentationskette in dem offenen Brief hat zahlreiche Bürger aus Mettmann erreicht. Das wird in der Kommentarspalte der Online-Petition deutlich. Dort äußert sich zum Beispiel Altbürgermeister Ottokar Iven: Er habe unterschrieben „damit endlich im Mettmanner Stadtrat, bei der Mehrheitspartei, ein Umdenken stattfindet. Eine Stadt, die den Namen ‚Kreisstadt‘ führt, braucht eine solche Veranstaltungsstätte.“ Ein Mann schreibt: „Hier würden Werte zerstört! Abriss und evtl. Neubau wären viel zu teuer, einen Investor für dieses Projekt kann ich mir nicht vorstellen. Die „Laubfroschoper“ gehört zu Mettmann!“ Und auch der langjährige CDU-Ratsherr Wilfried Meiswinkel unterstützt die Petition: „Wegen des Gedankens der Nachhaltigkeit und weil ich an der politischen Entscheidung zum Bau der Stadthalle als Ratsmitglied beteiligt war.“
Andreas Konrad von der Wählergemeinschaft „Zur Sache! Mettmann“, ZSM, weist in einer Stellungnahme zu der Architektur-Initiative darauf hin, dass seit dem Ratsbeschluss zur Schließung der Neandertalhalle nichts passiert sei: „Keine Vorschläge der Verwaltung. Keine Überplanung. Keine Kostendarstellungen“. Bislang habe die Verwaltung eine Umnutzung der Stadthalle als wirtschaftliches Desaster und die Bausubstanz als wirtschaftlichen Totalschaden dargestellt. Die Wählergemeinschaft habe dennoch für einen Weiterbetrieb geworben und abgestimmt: „Wir sind der Meinung, dass wir ergebnisoffen die Möglichkeiten der Stadthalle betrachten sollten und nicht schleichend die Optionen beschneiden.“ Zugleich weist ZSM darauf hin, dass die in der Petition erwähnte Bürgerbefragung von den Autoren mutig ausgelegt werde. Tatsächlich seien von lediglich 120 Befragten 23 Prozent für einen Abriss gewesen. 42 Prozent hatten offenbar keine Meinung, so Andreas Konrad.
Der Link zur Petition: www.openpetition.de/petition/online/kein-abriss-der-stadthalle-offener-brief-an-buergermeisterin-und-stadtrat-von-mettmann