Dienstleistungen in Mettmann  Jubiläumsplatz: Postbank gibt Filiale auf

Mettmann · Unmittelbar vor Weihnachten hatte Mettmanns zentrale Poststelle geschlossen. Wegen Krankheit. Das war ein Vorgeschmack auf Kommendes. Denn 2023 will die Postbankfiliale in Mettmann für immer schließen.

Nach zweieinhalb Tagen Schließung öffnete die Postbankfiliale an der Schwarzbachstraße gestern wieder. Die Kunden standen Schlange.

Foto: Amber Berger

(dne) Das unmittelbare Problem war gestern erst einmal gelöst: Nach zweieinhalb Tagen außerplanmäßiger, weil krankheitsbedingter Schließung öffnete die Postbank Filiale nebst DHL, also gelber, traditioneller Post, am Donnerstag an der Schwarzbachstraße wieder. Wie sehr das Postangebot im Zentrum von Mettmann unmittelbar vor Weihnachten vermisst wurde, war für alle deutlich sichtbar. Die Kunden warteten trotz Regen und nasskalter Witterung geduldig in einer Schlange, die bis auf den Bürgersteig hinaus reichte. Dabei waren die drei vergangenen Tage bloß ein Vorgeschmack auf das, was auf Mettmann zukommt. Denn die Postbank will ihre Filiale am Jubiläumsplatz 2023 dauerhaft schließen. Was dann mit Briefen, Paketen und nicht zugestellten Einschreiben werden wird, ist noch ungeklärt. Die Deutsche Post ist offenbar auf der Suche nach einem Shop-Partner im Umfeld des Jubiläumsplatzes.

Die Postbank schaut natürlich zuerst auf ihr eigenes Geschäft, wie Mediensprecher Oliver Rittmaier sagt. Und da würden die stationären Angebote in den Filialen immer weniger nachgefragt: „Wir stellen fest, dass unsere Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Das gilt sowohl für das klassische Online-Banking, als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten, oder ergänzende Online-Angebote wie die virtuelle Verbindung zu unseren Beratern.“ Corona habe den Trend noch einmal verstärkt.

Konkreter Termin für die Schließung  noch nicht genannt

Deshalb habe sich die Postbank entschieden, ihre Filiale in Mettmann 2023 zu schließen. Einen konkreten Termin will Rittmaier zurzeit nicht nennen. Die Postbank will bleiben, bis die Deutsche Post einen Partner in der näheren Umgebung gefunden hat, der Postdienstleistungen – vom Briefmarkenverkauf bis hin zur Annahme von Paketen und Ausgabe von Sendungen – übernehmen könne.

Bislang gibt es laut einer Internetsuche eine Reihe von sogenannten DHL-Paketshops in Mettmann. Viele sind in kombinierten Zeitschriften- und Lotto-Annahmestellen zu finden. Auf ihrer eigenen Webseite ködert die Deutsche Post interessierte Shop-Partner mit dem Hinweis auf deutliche Umsatzsteigerungen durch den Verkauf von Porto für DHL Päckchen und Pakete, die Annahme von Päckchen, Paketen und Retouren sowie den optionalen Verkauf von Briefmarken.

In einschlägigen Foren werden Fragezeichen an diese Lockrufe gemalt. Der Postagenturverband Deutschland e.V. drückte es 2014 in einer Pressemitteilung so aus: „Die neuen Verträge sind mehr als bisher darauf ausgerichtet, dass Filialbetreiber auf dem Papier zustimmen, das Postgeschäft ausdrücklich als Marketingmaßnahme zur Unterstützung ihres Hauptgeschäftes übernehmen.“ Eine goldene Nase sei mit Vertrag als Postagentur nicht zu verdienen.