Schule in Mettmann Wie kommt die Schulbushaltestelle ans Feld?

Mettmann · Wie klappt es an der Spessartstraße? Die neue Kita hat die Zahl der potenziellen Elterntaxis deutlich erhöht. Die Astrid-Lindgren-Schule wirbt intensiv, dass Eltern ihre Kinder zu Fuß bringen. Noch funktioniert das.

Schüler-Eltern Rushhour auf der Spessartstraße: Jetzt im Sommer kommen die meisten Kinder zu Fuß.

Foto: Dirk Neubauer

Morgens um 7.15 Uhr ist die Welt an der Spessartstraße noch in Ordnung. Die ersten Lehrerinnen und Lehrer der Astrid-Lindgren-Schule fahren vor; zum Start in eine neue Schulwoche – mit einer neuen Verkehrssituation und einer plötzlich in die weit entfernte Florastraße verbannte Schulbushaltestelle. Wie wirkt sich die neue Kita auf die Rushhour der Elterntaxis aus? Warum müssen künftig bis zu 60 Grundschüler an einem Maisfeld bergauf stapfen zu einer Schulbushaltestelle, von der die Schulbusfahrerin sagt: „Wer sich das ausgedacht hat, der hat noch nie einen Schulbus gefahren.“ Aber der Reihe nach.

Elterntaxis

Der Schulbus für die Astrid-Lindgren-Schule soll auf der Florastraße halten. Dort ist es schon für die Autos zu eng.

Foto: Dirk Neubauer

Die Elterntaxis sind an diesem Sommermorgen eher rar. Zu Fuß bringen die meisten Mütter und Väter ihre Kinder zur Schule. Das geht ab 7.35 Uhr los. „Wir haben bereits vor den Sommerferien bei den Eltern sehr darum geworben, die Kinder nicht mit dem Auto bis unmittelbar vor die Schule zu bringen“, sagt Schulleiterin Anja Schlösser-Schnelting. Offenbar erfolgreich. Auch Laufgemeinschaften haben sich gebildet. Manche Großen haben gleich alle Nachbarskinder, Klassenkameraden und Freunde mit im Schlepp. So müssen die Eltern nicht jeden Morgen los, sondern können sich die Laufarbeit teilen. Vereinzelt kommen Kinder von der weit entfernten Elternhaltestelle beim Rewe-Supermarkt. Kurz bevor es zur ersten Stunde gongt, gegen 7.50 Uhr, biegen einige Elterntaxis doch noch in den Spessartweg ein. Unten, an der Peckhauser Straße, wird die Rheinbahn-Haltestelle „Metzkausen, Schule“ als Boxenstopp zum Abspringen der Kinder genutzt. Schulleiterin Schlösser-Schnelting sagt: „Dann werden die Kinder wenigstens auf der Straßenseite der Schule rausgelassen.“ Der Rheinbahnbus kommt an dieser Stelle laut Fahrplan ein Mal pro Stunde, zwischen 7 und 8 Uhr – zwei Mal. Die zuständige Bezirksbeamtin, Polizeihauptkommissarin Silke Stephan, sagt, es sei noch zu früh, um sich eine endgültige Meinung zur Verkehrssituation an der Spessartstraße zu bilden: „Jetzt im Sommer kommen viele zu Fuß. Da ist alles ziemlich entspannt.“ Wie es im Herbst werden wird, wenn es morgens kälter und nasser und dunkler ist, müsse man sehen.

Einsam am Straßenrand: die neue Schulbushaltestelle.

Foto: Dirk Neubauer

Der Kreisverkehr

Der neue Kreisverkehr vor der Kita Spessartstraße ist an diesem Morgen nicht zugeparkt und erfüllt seine Aufgabe. Die Bezirksbeamtin sieht allerdings mit Bauchschmerzen, dass ältere Schüler auf Fahrrädern falsch herum ins Rund einfahren; entgegen der Fahrtrichtung, um zum kleinen Weg hoch zur Florastraße und mutmaßlich weiter zum Heinrich-Heine-Gymnasium zu kommen. Die Jungs sind schnell unterwegs und fahren zu dritt und viert nebeneinander. „Völlig klar, die Steigung der Spessartstraße ist geringer, als die der Florastraße“, analysiert Bezirksbeamtin Stephan. Momentan kann sie nur ermahnen. Noch fehlen die Beschilderung und ein versprochener Fußgängerüberweg auf der Spessartstraße.

Die Schulbushaltestelle

Die Schulbushaltestelle brauchte einen neuen Standort. Vor dem Bau der Kita standen – sobald Schwimmen auf dem Stundenplan steht – die beiden Schulbusse in der Stichstraße Spessartstraße. Das ist nun vorbei. Von Anwohnern und Hundebesitzern erhalten wir Hinweise, dass plötzlich auf der Florastraße eine Schulbushaltestelle ausgeschildert ist. Eine Schulbusfahrerin (Name der Redaktion bekannt) wettert: „Das klappt nie im Leben. Die Florastraße ist viel zu eng, als dass da ein Schulbus halten kann.“ Zudem ist der Weg von der nagelneuen Haltestelle zur Astrid-Lindgren-Schule weit. Bergauf wie bergab brauchen erwachsene Beine knapp fünf Minuten. Wenn dienstags und mittwochs jeweils eine ganze Jahrgangsstufe der Astrid-Lindgren-Schule mit zwei großen Bussen zum Schwimmunterricht im Hallenbad gefahren wird, dürfte ein Weg 15 Minuten dauern – bis alle Kinder sicher im Bus sitzen. Macht hin und zurück - eine halbe Stunde. Zu Lasten der Zeit im Wasser? Aus Sicht der Schulbusfahrerin kommt nur die Rheinbahn-Haltestelle „Metzkausen Schule“ an der Peckhauser Straße als Alternative in Frage. „Da würden wir niemanden behindern und die Kinder könnten an ihrer Schule ein- und aussteigen.“