Mettmann Mettmanner rufen zur Demo gegen die AfD auf
Mettmann. · Die AfD tagt am Dienstag in der Stadthalle. Politiker, Verbände und Bündnisse wollen dann eine Demo starten.
„Schon wieder tagt die AfD in der Stadthalle. Daher wollen wir erneut durch eine Demonstration deutlich machen, dass wir trotz aller politischen Unterschiede zusammen für Toleranz und ein friedliches Miteinander in Mettmann stehen“, unterstreicht Heribert Klein, der Vorsitzende des SPD-Ortsverbands. Und Heike Linnert von den „Omas gegen Rechts“ stimmt ein: „Im März haben wir gesehen, wie viele Menschen für Demokratie, Meinungsfreiheit, Respekt vor dem Anderen und Menschlichkeit bereit waren, aufzustehen und sich entgegen zu stellen. Jetzt ist es wieder soweit.“
Wie in der Vergangenheit sind viele Mettmanner nicht mit der Vermietung der Stadthalle an auch im Stadtrat vertretene, rechtsgerichtete Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) einverstanden. An den damaligen Protestveranstaltungen beteiligten sich viele Menschen aus unterschiedlichen Gruppen und politischen Lagern.
Jürgen Gutt von den Piraten/Linken sagt dazu: „ Wir sollten es nicht tolerieren, dass sich Mettmann als problemloser Veranstaltungsort für Rechtspopulisten und andere fragwürdige Gruppen etabliert. Wir rufen daher alle Bürger auf, gemeinsam mit uns für Toleranz, Demokratie und ein friedliche Gesellschaft zu demonstrieren.“ Pfarrer Herbert Ullmann von der katholischen Kirchengemeinde wird die Demonstration ebenfalls unterstützen. Er ermutige nicht nur Gemeindemitglieder zur Teilnahme. „Meine Motivation dazu ist aus kirchlicher Sicht nicht primär ein gegen, sondern ein Bekenntnis für eine tolerante Gesellschaft, für offene Gesprächskultur, für Abrüstung in einem gerade durch Äußerungen aus der AfD aggressiver und diskriminierender gewordenen Sprachstil, für christliche Grundüberzeugungen auf der Basis der Bergpredigt Jesu, für Meinungsvielfalt und offenen Diskurs“, betont Ullmann. Unterstützung bekommt er von seinem Amtskollegen, Pfarrer Jürgen Artmann von der evangelischen Kirchengemeinde.
Nils Lessing von den Grünen sagt zum Engagement seiner Partei: „Die rechtspopulistische Hetze der AfD wollen wir nicht einfach widerspruchslos hinnehmen und das schon gar nicht aus unserer Stadthalle heraus. Solange die AfD rechtextreme Personen wie Herrn Höcke in ihren Reihen toleriert, ist sie eben keine normale konservative Partei, als die sie sich bei Veranstaltungen wie am Dienstag in Mettmann darstellen will.“
Da es während der Demonstration schon dunkel sein wird, haben sich die Organisatoren bei einem Treffen etwas überlegt, wie Ula Schnellting vom Bündnis für Toleranz und Zivilcourage berichtet: „Es wäre toll, wenn alle ihre Laternen vom letzten Martinszug mitbringen würden. Mit möglichst vielen Lichtern wollen wir Signale für Toleranz und Zivilcourage setzen.“ Die bunte Mahnwache, die im November vergangenen Jahres ebenfalls zeitgleich zu einer AfD-Tagung in der Stadthalle stattfand, verlief friedlich. Damals waren rund 300 Aktive beteiligt.