Mettmanner Arzt forscht mit Team in Sambia
ThomasKüpper wuchs in Metzkausen auf, wurde am EVK zum Arzt ausgebildet und arbeitet als Professor in Aachen.
Ebenso wie seine Lehraktivitäten verlegt der gebürtige Mettmanner Thomas Küpper seine diversen Forschungsprojekte gerne aus den Universitätshörsälen und Laboratorien zu exotischen Studienplätzen. Gerade hat er die „3. Aachen Dental and Medical Expedition“ abgeschlossen. „Die Versuche haben geklappt, wir haben wichtige Ergebnisse gewonnen.“
Bereits im vergangenen Sommer war der 54-jährige Professor Dr. med. der in Metzkausen aufgewachsen ist, während seiner Ausbildung zum Arzt unter anderem am evangelischen Krankenhaus (EVK) tätig war und seit 2006 an der RWTH Aachen lehrt, im afrikanischen Sambia. Als Kernteam begleitet haben ihn Celina Drewell und Simone Kattner, beide studieren im 8. Semester an der RWTH Medizin. „Wir sind die einzige Uni weltweit, an der Forschung ohne bisherige Infrastruktur betrieben wird“, sagt der Arzt.
Denn bei den von ihm geleiteten Expeditionen liegen Organisation im Vorfeld sowie vor Ort ebenso wie die tatsächliche Durchführung der Versuche in den Händen der Studenten. Letztlich sammeln sie so die ersten relevanten Daten für spätere Dissertationen. „Ich war im besten Sinne überrascht, wie exzellent beide zurecht kamen.“
Andere kennen Sambia als das frühere Nordrhodesien prosaisch als eine Perle der Wildnis im südlichen Afrika. Die beiden Studentinnen versuchten sich am Rande eines Nationalparks als Forscher und arbeiteten parallel an zwei vollkommen unterschiedliche Aufgaben.
Dabei gestört wurden sie übrigens nie von Großwild wie Elefanten oder Giraffen, aber Paviane verwüsteten mehrfach das Labor. Celina Drewell betreute ein sozialmedizinisches Projekt zur Trinkwasserhygiene. Fast 200 der in der Region vorhandenen 300 Brunnen untersuchte sie auf ihre Keimbelastung sowie Schwermetalle. „Das Ergebnis ist verblüffend gut“, konkrete Verbesserungsvorschläge werden erstellt.
Im zweiten Projekt untersuchte Simone Kattner von Zecken übertragene Infektionskrankheiten. Optimalerweise sollen beide Projekte fortgeführt werden. Zurzeit in Verhandlungen steht Thomas Küpper deshalb mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). „Wie immer geht es dabei auch um Geld.“ 15 000 bis 18 000 Euro wären notwendig, um beispielsweise alle 300 Brunnen dauerhaft überwachen zu können.