Gemeinschaftsprojekt Mettmann hat jetzt eine Bürgerstiftung
Mettmann · Bei einer feierlichen Zusammenkunft wurde in der Kulturvilla die Stiftungsurkunde unterschrieben. Drei erste Projekte stehen auch schon fest.
Viele interessierte Mettmannerinnen und Mettmanner waren gekommen, um an der Gründung der Mettmanner Bürgerstiftung teilzuhaben. Bereits 2019 sah ein Ausschussbeschluss die Gründung einer Bürgerstiftung vor. Dieser Beschluss wurde 2021 vom Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt nochmals bestätigt.
„Ute Stöcker wurde initiativ“, erzählte Bürgermeisterin und Vorstandsmitglied Sandra Pietschmann „darum stehen wir heute hier.“ Es fanden sich Stifter, darunter die Kreissparkasse Düsseldorf, die bereits die Gründung der Bürgerstiftung in Wülfrath unterstützt hat. Warum eine Bürgerstiftung? „Es ist eine Stiftung von Bürgern für Bürger“, betonte Pietschmann, „ein Gemeinschaftsprojekt.“
Die 100 000 Euro Stiftungskapital sind „auf ewig“ angelegt. Vom Ertrag dieser Anlage sollen künftig Projekte in und für Mettmann finanziert werden. „Die Stiftung ist gemeinnützig“, so Pietschmann. Und sie ist offen und bunt, nicht an eine Partei oder eine Konfession gebunden.
Der Vorstand, bestehend aus drei Mettmannern, stellte sich den Besuchern in der Kulturvilla vor. Da ist einmal Sebastian Sehr (47), der „glücklich ist, in Mettmann zu leben“. Dann Sandra Pietschmann (53), Mettmanns Bürgermeisterin und auch Stifterin der Bürgerstiftung. Und Alexandra Kux (45), die seit 15 Jahren in Mettmann zuhause ist. Auch das Kuratorium, das künftig den Vorstand überwachen wird, wurde vorgestellt.
Es besteht aus der Rentnerin Ilona Bungert-Dellit, Ratsmitglied und stellvertretende Bürgermeisterin Ute Stöcker, Professorin Astrid Szebel-Habig, Rechtsanwalt Stefan Weiss sowie dem Vorsitzenden des Vorstands der Kreissparkasse Düsseldorf, Christoph Wintgen. „Es ist ein buntes Kuratorium“, meinte Sebastian Sehr. Die Bürgerstiftung Mettmann nutzte die Gelegenheit, auch gleich drei Projekte vorzustellen, derer sie sich zuerst annehmen möchte.
Integrativer Spielplatz
ist in der Planung
Zum einen soll in Mettmann ein integrativer Spielplatz entstehen. „Es gibt eine Planung, für den Spielplatz an der Champagne“, erzählte Sandra Pietschmann, „diesen umzugestalten.“ Bisher gibt es in Mettmann noch keinen integrativen Spielplatz. Außerdem soll Streetart als Stadtverschönerung in Mettmann gefördert werden. Ein weiteres Projekt ist die Förderung der Wohnungslosenhilfe. Hier stellte Katja Neveling von der Caritas die Arbeit der Wohnungslosenhilfe vor.
„Wir haben in 2023 insgesamt 215 Leute beraten“, erzählte sie. „Wohnungslose oder solche, die kurz davor standen, ihre Wohnung zu verlieren.“ Das sei sehr viel. Vor allem Frauen leiden besonders unter dieser Situation. „Wir haben etwa ein Drittel Frauen in der Beratung“, so Neveling.
Die Caritas-Wohnungslosenhilfe bietet niederschwellige Treffs, Mahlzeiten, Duschen, die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und sogar Treffs nur für Frauen an. Diese drei Projekte möchte die Bürgerstiftung unterstützen. Doch das soll erst der Anfang sein. „Bringen Sie Ihre Ideen ein“, rief Sebastian Sehr die Mettmanner Bürger auf. Aber nicht nur mit Ideen, auch auf andere Weise können die Bürger Teil der Bürgerstiftung Mettmann werden. „Eine Zustiftung ist ab 5000 Euro möglich“, so Sehr. „Spenden sind jederzeit möglich, ob Geld, Sachspenden oder Dienstleistungen.“ Außerdem benötigt die Bürgerstiftung immer wieder tatkräftige Hilfe, beispielsweise bei der Erstellung einer Website oder bei Aktionen.
„Sprechen Sie wohlwollend über die Bürgerstiftung“, so Sehr, „das brauchen wir im Moment am meisten.“ Schließlich ging es an das Unterschreiben der Stiftungsurkunde. Insgesamt elf Stifter hatten sich bereits im Vorfeld gemeldet und leisteten unter Beifall ihre Unterschrift. Sandra Pietschmann fragte in die Runde, ob sich noch jemand finden würde, worauf sich tatsächlich noch ein Paar und eine Einzelperson meldeten, die ebenfalls die Urkunde unterschrieben. Sandra Pietschmann zeigte sich gerührt: „Dies ist ein besonderer Moment für unsere Stadt.“