Metzkausener tauchen in die Geheimnisse der Kaffeekultur ein

Einmal im Monat lädt der Bürgerverein Metzkausen zu einem Expertenvortrag. Diesmal stand das Thema „Kaffee“ im Mittelpunkt.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Das Motto des Bürgervereins Metzkausen lautet „Die tun was“. Für fünf Euro Jahresbeitrag bekommt man einiges geboten, vor allem jeden Monat interessante Expertenvorträge zu bestimmten Themen beim Stammtisch im Metzkausener Ratskeller. Diesmal ging es um Kaffee. Über Geschichte, Anbau, Röstung und Kaffeekultur referierten Jan-Moritz Arndt und sein Vater Reiner Mantz, Inhaber des Mettmanner Kaffeehandels „Mantacco“. Zum Abschluss gab es gratis Espresso-Kostproben, frisch am Siebträger, zubereitet vom Profi.

Jan-Moritz Arndt erklärte erst einmal die biologischen Grundlagen. Die Kaffeepflanze ist ein Baum, der bis 15 Meter hoch und 50 Jahre alt werden kann. Ursprünglich kommt sie aus Äthiopien, wird jedoch heute vor allem in Südamerika und Vietnam angebaut. Das für den Geschmack Wichtigste ist die Röstung der Bohnen. Dabei wird unterschieden zwischen schneller und langsamer Röstung. Bei der langsamen Röstung (10 bis 20 Minuten bei 200 Grad)entfalten sich mehr Aromen, es entsteht jedoch auch mehr Ausschuss. Die großen Röstereien bevorzugen deshalb die wirtschaftlichere schnelle Röstung. In Deutschland gab es vor 60 Jahren noch um die 5000 kleine Röstereien, heute sind nur noch 150 große übrig geblieben.

Was einen Kaffee ausmacht, sind die Mischung der Bohnensorten, die richtige Röstung und die richtige Zubereitung. Der Kenner schwört dabei auf Handarbeit, also das frische Mahlen einer einzelnen Portion und das Aufbrühen etwa mit einer Siebträgermaschine, wie sie in der Gastronomie zum Einsatz kommt. Reiner Mantz hatte ein solches Profigerät mitgebracht. Ursprünglich wurde das Kaffeepulver in einer Pfanne mit Wasser und Zucker aufgekocht, bevor in Deutschland der Kaffeefilter erfunden wurde. Der Legende nach hatte ein Ziegenhirte vor 1000 Jahren in Äthiopien beobachtet, dass seine Tiere nach dem knabbern an einem bestimmten Strauch äußerst lebhaft wurden. Als der Mensch den Kaffee für sich entdeckt hatte, behielt die arabische Welt lange Zeit das Monopol auf Kaffee.