Flüchtlinge begleiten Pflegebedürftige

Teilnehmer aus Syrien, Eritrea und Libanon sind hochmotiviert.

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Kreis Mettmann. Ob im Altenheim, Krankenhaus oder bei Dienstleistern: Im Bereich der Pflege fehlen dringend benötigte Arbeitskräfte. „Für geflüchtete Menschen, die es oft schwer haben, auf dem Arbeitsmarkt neben deutschen oder europäischen Mitbewerbern zu bestehen, ist es ebenso eine Chance wie für die Branche, die händeringend geeignetes Personal sucht“, so Daniel Gehrmann. Er hat an einem Projekt mitgearbeitet, das Flüchtlinge zu so genannten „Alltagsbegleitern“ ausbildet. Angeboten wurde der Kurs vom Caritasverband für den Kreis Mettmann und dem Katholische Bildungswerk. Am ersten Kurs nahmen Menschen aus Syrien, Eritrea, dem Libanon, Georgien, Bangladesh, Albanien und Serbien teil. Sie kamen aus den Städten Velbert, Ratingen, Hilden, Haan und Wülfrath.

Nach ihrer Teilnahme können sich die Flüchtlinge bei Krankenkassen als Alltagsbegleiter zertifizieren lassen und dürfen dann in Haushalten von pflegebedürftigen Menschen haushaltsnahe Dienstleistungen und/oder persönliche Hilfen erbringen. Die Teilnehmer empfanden es als befremdlich, dass in Deutschland die Altenpflege nicht mehr durch Familienangehörige erbracht wird. Nach Angaben der Organisation waren sie motiviert bei der Sache und sehen in den erworbenen Fähigkeiten eine Arbeitsperspektive.

Zwei der Teilnehmenden haben sehr schnell entschieden, in eine weiterführende Ausbildung im Gesundheitsbereich einzusteigen. „Mit großem Interesse wurde gelernt, und es war sofort spürbar, dass die Aufgaben im Pflegebereich für die Teilnehmenden nicht nur ein Job sein werden, sondern auch ganz deutlich ein Stück Berufung“, betont Martin Sahler, Leiter des Fachdienstes für Integration und Migration. Red