Mit Ballons ein Zeichen setzen
Erzieherinnen machen auf ihren Streik aufmerksam.
Der Sozial- und Erziehungsdienst befindet sich weiterhin im unbefristeten Streik. Um ein Zeichen zu setzen, ließen die Erzieher der Kindertagesstätten gestern Morgen auf dem Jubiläumsplatz viele rote Luftballons steigen. An den Ballons befestigte Postkarten enthielten die Aufforderung an den Arbeitgeberverband, der Gewerkschaft Verdi ein Angebot vorzulegen. Die Karten sollen von den Findern an den Arbeitgeberverband gesendet werden.
Semra Konca, Erzieherin
Die Streikenden wollten so vor allem die Unterstützung der Eltern erreichen. „Ich möchte Präsenz für unser Anliegen zeigen“, sagte Erzieherin Gabi Werner. „So sehen die Eltern, dass wir während des Streiks nicht einfach zu Hause sitzen und Kaffee trinken.“
Mehr Anerkennung für ihre Arbeit erhofft sich Semra Konca vom Streik. „Wir haben eine größere Wertschätzung verdient“, so Konca. Aus diesem Grund trugen viele der Streikenden Aufkleber mit dem Text „Ich bin es wert“. Außerdem diente die Aktion noch einem weiteren Anliegen: Es wurden Unterschriften dafür gesammelt, dass die durch den Streik eingesparten Gehälter den Einrichtungen zugutekommen.
„Die Stadt spart momentan rund 31 000 Euro Personalkosten“, sagte Paola Bellino-Juraschka. Diese sollten in Material investiert werden. Die meisten Passanten zeigten Verständnis. „Ich finde das in Ordnung, denn anders scheint sich eine Verbesserung für die Erzieher ja nicht durchsetzen zu können“, erklärte Ulrike Wischlitzki. „Man darf nicht vergessen, dass sie eine umfangreiche Arbeit leisten und keine Basteltanten sind.“ Auch Katja Thürling-Patzke sprach sich für die Anliegen der Erzieher aus. Sie hoffe, dass sich die Parteien bald konstruktiv an einen Tisch setzen. rab