Eltern sorgen für Gefahrenpunkte

Der Bringdienst mit dem Auto führt zu Chaos vor Schulen. Abhilfe könnte eine „Kiss and Ride“-Zone schaffen.

Foto: Dietrich Janicki

Die CDU-Fraktion hat die Verwaltung aufgefordert, Lösungsansätze für den täglichen Bring- und Holverkehr vor den fünf Grundschulen zu entwickeln. „Da Eltern ihre Kinder immer häufiger mit dem Auto zur Schule bringen und wieder abholen, entsteht ein mittlerweile gefährlicher Verkehr vor den Schulen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker.

Oftmals gelinge es den Eltern auch nicht mehr, ihre Kinder im Eilverfahren nur abzusetzen, sondern ein regelwidriges Parkverhalten werde vor den Schulen zur Normalität. Dies gefährde sowohl die Kinder als auch die anderen Teilnehmer des Straßenverkehrs. Wülfrath, so Stöcker weiter, habe einen neuen Weg beschritten und werbe bei den Eltern für das Projekt „Kiss and ride“ (Küssen und Fahren), um diesem Problem entgegen zu treten.

Andere Städte schafften zusätzliche Parkbuchten vor den Schulen, erweitere Parkplatzangebote oder verteilen vermehrt Verwarngelder, so die CDU. In der Tat verursache der Zubringer- und Abholverkehr — nicht nur an den Grundschulen — problematische Verkehrssituationen, die durch besonders hohes Verkehrsaufkommen binnen weniger Minuten und teilweise undiszipliniertes Verhalten der Autofahrer hervorgerufen werden, sagt die Verwaltung.

Besonders auffällig sei die Situation an der Katholischen Grundschule Neanderstraße. Dort werde häufig die Schulbushaltestelle von parkenden Pkw blockiert, so dass der Bus diese nicht unmittelbar anfahren kann.

Aber auch vor dem KHG kommt es täglich zu gefährlichen Situationen. Nach Beobachtungen von Polizei und Verwaltung sei die Situation vor den Schulen „hausgemacht“. Das bedeutet: Sie werde durch die Eltern, die ihre Kinder mit dem Kraftfahrzeug bis vor die Schule bringen, verursacht.

Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec: Als Beispiel mag hier die Grundschule am Neandertal dienen, die an der Gruitener Straße liegt und vor deren Haupteingang jeden Morgen regelwidriges Verhalten im Straßenverkehr beobachtet werden kann. Über die parallel verlaufende Blumenstraße bestehe hingegen die Möglichkeit, Kinder am „Netto-Markt“ aus dem Auto zu lassen; die Kinder erreichen von dort über einen sicheren Fußweg von 50 Metern das Schulgelände von der Rückseite.

Sollte der Ausschuss die Einrichtung von sogenannten „Kiss and Ride“-Zonen befürworten, würde die Verwaltung geeignete Haltezonen im Nahbereich von Schule suchen und entsprechend ausschildern.

Diese Zonen sollen aber nach einschlägigen Hinweisen keineswegs vor dem Schultor liegen, sondern an sicherer Stelle in 200 bis 300 m Entfernung zur Schule. Selbstverständlich sei bei einer derartigen Zonenausweisung ein zeitlich beschränktes Parkverbot in diesem Bereich unumgänglich, sagt Geschorec.

Das bedeutet: Autofahrer, die ihre Kinder nicht zur Schule bringen oder abholen, müssten sich einen anderen Parkplatz suchen. An der Gruitener Straße und an der Neanderstraße könnte dies zu Protesten führen, so die Verwaltung.