Moderne Landwirtschaft, Einwanderung und Bildung
Auch die Kandidaten von Grünen, FDP und Linken machens sich Hoffnung auf ein Mandat im Bundestag.
Kreis Mettmann. Morgens hilft sie auf dem Hof des Großvaters, mittags diskutiert sie mit dem Vorstand des Maschinenbauers Voith (19 000 Beschäftigte, 4,3 Milliarden Euro Jahresumsatz) über Zukunftsstrategien und die Märkte von Morgen; denn dort ist sie Gesellschafterin. Ophelia Nick, 44, verheiratet, Mutter in einer Patchwork-Familie mit vier Söhnen, Tierärztin, Unternehmerin und Grüne Bundestagskandidatin, entzieht sich allen Schubladen. Ihr Herz schlägt für die Landwirtschaft, eine veränderte Landwirtschaft. Weg vom Massenbetrieb; hin zum nachhaltigen Ackerbau und zur achtsamen Viehzucht. Als die blutigen Schweineringel-Schwänze vom Familienhof der neuen NRW-Landwirtschaftsministerin die Runde machten, war Ophelia Nick als NRW-Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft Kronzeugin bei „Stern TV“. „Landwirte reden offen und geradeheraus“, sagt Nick. Das gefällt ihr. dne
Jung, dynamisch, erfolgreich: Abgedroschen mag das klingen, ist es aber nicht. Tina Pannes hat frischen Wind in die Ratinger FDP gebracht. Sie gehört einer Generation an, die virtuelle Kanäle der Kommunikation intensiv nutzt. Doch auch die Tradition ist wichtig: Die Neujahrstreffen der Liberalen gehören zu den gesellschaftlichen Highlights, weil Pannes es schafft, mit witzig-klugen Beiträgen die Zuhörer zu begeistern. Die Politik ist ihr Ding, sie will mitmischen, mitreden, mitgestalten. Nun kandidiert die 35-Jährige (Listenplatz 21) für den Bundestag. Auf ihrer Homepage zeigt sie klare Kante. Man nehme nur das Thema Einwanderung. Wörtlich heißt es: „Wir wollen ein Einwanderungsgesetz, das zwischen Verfolgten, Kriegsflüchtlingen und Einwanderern unterscheidet. Das Grundrecht auf Asyl für individuell Verfolgte ist für uns nicht antastbar. Kriegsflüchtlingen soll unkompliziert Schutz gewährt werden. Dauerhafte Einwanderung wollen wir mit einem Punktesystem steuern.“ kle
Vor fünf Jahren kandidierte der Velberter Rainer Köster (69) noch für den Südkreis. Die Chance, damals für die Linke in den Bundestag einzuziehen, tendierte gen Null. Jetzt versucht es Köster erneut als Direktkandidat, diesmal im Nordkreis, wo er auch zu Hause ist. Politisch ist Köster derzeit im Kreistag aktiv. Er engagiert sich im Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der NS-Zeit im Kreis Mettmann. Bis 1988 war Köster 20 Jahre lang Mitglied der kommunistischen DKP, die engste Verbindungen zur DDR-Staatspartei SED gepflegt hat. Ausbildung und sozialer Wohnungsbau sind Kösters zentrale politische Themen. Als Lehrer war es ihm wichtig, dass junge Menschen die Chance auf eine berufliche Existenz bekommen. Und was den Wohnungsbau betrifft: Köster hält nach wie vor einen Genossenschaftsanteil am Mettmanner Bauverein. jün