Müll: Handeln statt klagen

Durch die Aktion „Saubere Stadt“ sollen Bürger dem Dreck in Mettmann Herr werden.

Mettmann. Viele Bürger wünschen sich, dass Mettmann sauberer wird. „Das kann die Stadt aber nicht alleine leisten. Das Personal und die finanziellen Mittel reichen dafür nicht aus“, sagt Peter Feyen. Das Schimpfen über den Dreck in der Stadt überlässt der Vorsitzende des Mettmanner Bürgerforums jedoch anderen. Er selbst will nicht in das permanente Klagen mit einstimmen, sondern selbst handeln und für mehr Sauberkeit sorgen.

Feyen schwebt vor, dass die Bürgervereine, das Bürgerforum und die Spielplatzpaten als Initiatoren vorangehen, um dem Müll und Dreck, Hundekot und Graffiti den Kampf anzusagen. Feyen selbst bezeichnet das Unternehmen „Saubere Stadt“ als einen weiteren Versuch des Bürgerforums, etwas Unmögliches zu starten. Doch für ihn gibt es nur zwei Alternativen: „Alles so lassen, wie es ist, oder etwas dagegen tun.“

Die Aktion zielt darauf ab, das Bürgerpotenzial zu nutzen. Vereine, Organisationen, Einrichtungen, Verbände und Schulen sollen motiviert werden, sich ebenfalls für eine saubere Stadt einzusetzen. Feyen: „Und die Bürger selbst könnten Patenschaften für städtische Flächen, etwa vor der eigenen Haustür übernehmen.“ Mit großen Plakaten und einer professionellen Werbung sollen die Mettmanner zum Mitmachen aufgefordert werden. Über Sponsoren soll die Aktion finanziert werden.

Den Anstoß für das Projekt „Saubere Stadt“ bekam Feyen von den Spielplatzpaten, die zusammen mit der Stadt und dem Mehrgenerationenhaus in der vergangenen Woche die Aktion „Uns stinkt’s“ (WZ berichtete) starteten. Kinder und Erwachsene protestieren damit nicht nur gegen Hundekot auf Spielplätze und in öffentlichen Grünanlagen, sondern auch gegen eine zunehmende Vermüllung ihrer Spielflächen.

„Nach dem vergangenen Wochenende sah es im Stadtwald übel aus“, sagte Feyen. Aber auch auf dem Drachenspielplatz in Mettmann-West musste nach dem Wochenende aufgeräumt werden. Zwölf Kinder und Erzieherinnen des Evangelischen Kindergartens/Familienzentrums Laubacher Feld säuberten den Spielplatz zusammen mit Spielplatzpatin Kerstin Luppolo. „Auf dem Spielplatz sind seit einiger Zeit die Mülleimer abmontiert worden. Der Dreck wird einfach auf den Boden geworfen“, sagt Kerstin Luppolo.

Die Kinder vom Laubacher Feld gehen jeden Montag auf einen Spielplatz in West. Und weil auf vielen Anlagen immer wieder Müll herumliegt, fragten die Kinder, wie das geändert werden könnte. Daraus entstand in der Kita das Projekt „Mülltrennung — wir wissen wie es geht“. Ziel ist es, Kinder für das Thema Müll früh zu sensibilisieren, gemeinsam über das eigene Müllverhalten nachzudenken und das Umweltbewusstsein zu stärken.

Wie die Kinder in West, wünscht sich Feyen, sollten die Bürgervereine eine Task Force — eine schnelle Einsatztruppe — einrichten, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn Müllberge beseitigt werden müssen. Um die Idee der sauberen Stadt — ein Projekt, das vor Jahren in Viersen erfolgreich durchgeführt wurde, umzusetzen, soll zunächst ein Arbeitsteam aus Mitgliedern der Bürgervereine gegründet werden.