Neue Mitte für die Innenstadt
Gutachter fordern strukturelle und qualitative Verbesserungen.
Mettmann. Die Mettmanner Innenstadt steht vor einschneidenden Veränderungen. Durch den Bau der Seibelquerspange und der Osttangente kann die Stadtmitte vom Durchgangsverkehr befreit werden. Dadurch kann die Aufenthaltsqualität rund um den Jubiläumsplatz und in den Bereichen untere Johannes-Flintrop-/Breite Straße deutlich verbessert werden. Das Zentrum der Stadt soll aufgewertet und erweitert werden, soll mehr als bisher zusammenwachsen.
Wie die Zukunft der Innenstadt aussehen kann und soll, dass wollen Verwaltung und Politik nicht allein bestimmen, dazu sollen auch die Bürger gehört werden. Ein Arbeitskreis Innenstadt, in dem unter anderem die Bürger- und Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“ sowie die Werbegemeinschaft „Mettmann Impulse“ vertreten sind, hat bereits mehrmals getagt. Und das Dortmunder Büro Junker und Kruse (Stadtforschung und Planung) hat Mettmann unter die Lupe genommen und erste Ziele und Handlungsfelder formuliert. Die stellten sie in dieser Woche im Planungsausschuss vor.
Die Dortmunder Stadtforscher bescheinigen Mettmann eine attraktive und vielfältige Wohnlage. Im Geschäftszentrum sehen Junker und Kruse allerdings strukturelle, quantitative und qualitative Defizite. Leerstand, Billigläden sowie schlechte Verknüpfungen von Einkaufsstraßen bemängeln die Gutachter.
Das größte Manko der Stadt sieht Städteplaner Andreas Mayer im öffentlichen Raum. „Ich finde, es gibt in Mettmann unheimlich schöne und nette Straßen, aber auf denen sieht es noch immer aus wie in den 1960/70er-Jahren. In diese Straßen wurde irgendwann nur mal ein bisschen Teer geschüttet. Das war’s“, sagt Mayer im WZ-Gespräch.
Der öffentliche Raum in der Innenstadt biete lediglich einfachen Standard, mehr nicht. Mit dem Bau der Umgehungsstraße habe Mettmann die einmalige Chance, den zentralsten Platz, den Jubiläumsplatz, deutlich aufzuwerten.
Durch die neue Mitte mit Mettmanns neuer Einkaufswelt (Kö-Galerie und dem Wohn- und Geschäftshaus des Mettmanner Bauvereins an der Straße Am Königshof), sagen die Gutachter, „werden die qualitativen und quantitativen Defizite wahrscheinlich beseitigt“. Das Warenangebot und die Warenvielfalt werden vergrößert und verbessert. Mayer geht davon aus, dass auch die Innenstadt davon profitieren wird.
„Durch die Neugestaltung der Straße Am Königshof wird eine funktionierende Anbindung an die Innenstadt geschaffen“, sagt der Planer. Die Oberstadt, so Mayer, „wird sich als Wohn- und Gastronomiestandort profilieren, als Geschäftsstandort wird sie künftig eher eine untergeordnete Rolle spielen.“