Stadtsportbund: Amtsgericht erklärt Vorstandswahlen für ungültig
Der Vorsitzende Martin Auerbach schmeißt das Handtuch. Ein Notvorstand muss installiert werden. Neue Mitgliederversammlung steht noch nicht fest.
Mettmann. Der Stadtsportverband Mettmann hat keinen Vorstand mehr. Das Mettmanner Amtsgericht hat festgestellt, dass die Wahl von Martin Auerbach und Kassenwartin Gitta Burberg im vergangenen Jahr ungültig war. Weil der alte Vorstand zu spät zur Mitgliederversammlung im September 2010 eingeladen hatte. Damit sei die Neuwahl nicht satzungskonform, heißt es in der Begründung des Amtsgerichts.
Vorsitzender Martin Auerbach und Kassenwartin Gitta Burberg haben daraufhin mit sofortiger Wirkung ihre Ämter auf der Sitzung des Verbandes in dieser Woche niedergelegt.
Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte Auerbach, dass er momentan nicht mehr bereit sei, überhaupt noch einmal für den Verband zu arbeiten. „Ich mach’ gar nichts mehr“, zeigte sich Auerbach mächtig angefressen.
Sauer ist Auerbach, der 1. Vorsitzende von Mettmann-Sport aber auch, weil die Resonanz auf ein Anschreiben des Vorstands an alle Mitglieder nur auf ganz geringe Resonanz stieß. Darin hatte er die Mitgliedsvereine aufgefordert, ihm das Vereinsregister, aktuelle Mitgliederzahlen und einen Nachweis der Gemeinnützigkeit zukommen zu lassen. Auerbach: „Bis auf Mettmann-Sport, den MTHC, dem Metzkausener Tennis-Club und dem Tauchsport-Club hat keiner auf das Schreiben reagiert.“
Auerbach war von der Stadt vor Wochen unter Druck gesetzt worden, weil er die von der Verwaltung an den Stadtsportverband überwiesen Fördergelder in Höhe von 36 000 Euro nicht an die Vereine weitergeleitet hatte. Auerbach begründete das damit, dass er weder aktuelle Mitgliederzahlen der Vereine hätte, noch überhaupt wüsste, ob es den ein oder anderen Verein überhaupt noch gebe, oder diese Vereine noch gemeinnützig seien.
Inzwischen hat Auerbach die Zuschüsse ausgezahlt, unter dem Vorbehalt, dass alle Empfänger den Nachweis der Gemeinnützigkeit noch nachliefern. „Aber das hätte ich ja eigentlich gar machen dürfen“, sagt Auerbach, „weil die Vorstandswahlen vom Amtsgericht für ungültig erklärt worden sind.“
Mit Geschäftsführer Thorsten Passlat (DLRG) gibt es derzeit nur noch ein Vorstandsposten beim Stadtsportverband, der besetzt ist. Passlats Amt stand im vergangenen Jahr nicht zur Disposition. Er wurde nun vom Amtsgericht beauftragt, einen Notvorstand zu installieren. Dazu muss er eine neue Mitgliederversammlung einberufen, die neu wählen muss.