Neue Pumpstation, neue Leitungen
Der BRW baut von Gruiten eine Leitung zum Mettmanner Klärwerk. Mitte 2018 wird der Gruitener Weg gesperrt.
Mettmann. Das Baufeld ist vorbereitet, der Bagger hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) mit Sitz in Gruiten hat mit dem Bau einer neuen Abwasserleitung begonnen. Stark gestiegene Anforderungen an die zukünftige Wasserqualität und an die Reinigung sowie eine Zunahme bei der Abwassermenge aus dem Einzugsgebiet sind für den BRW der Anlass, sein 40 Jahre altes Klärwerk Gruiten aufzugeben. Nach einer Variantenstudie sei es für den Verband auf Dauer wirtschaftlicher, statt eines Ausbaus des bestehenden Klärwerks Gruiten eine Abwasserüberleitung zum Klärwerk Mettmann zu realisieren, sagt Peter Schu, stellvertretender Geschäftsführer des BRW.
Damit das Gruitener Abwasser auf dem Klärwerk mitgereinigt werden kann, muss ein Pumpwerk auf dem heutigen Klärwerksgelände in Gruiten gebaut werden. Von diesem Werk führen zwei Druckrohrleitungen zum Potherbruch. Anschließend fließt das Abwasser durch einen Kanal entlang des Gruitener Weges, der in den vorhandenen Mettmanner Hauptsammler im Hellenbrucher Bachtal mündet.
Der Gruitener Weg wird ab Mitte 2018 für mehrere Monate wegen der Kanalbauarbeiten für den Autoverkehr gesperrt werden, so Schu. Nur Busse und Rettungswagen können passieren. Über den Hauptsammler fließt das Abwasser dann weiter zum Klärwerk Mettmann. Die Länge der Überleitung beträgt zwei Kilometer.
Auf dem Klärwerksgelände in Gruiten bleiben nach Abschluss der Bauarbeiten das neue Pumpwerk „Heinhausen“ und für die Grobreinigung des Abwassers vor Überleitung ein Rechen sowie ein Sandfang. Das Projekt wird in Teillosen realisiert, für die eine Gesamtbauzeit von zwei Jahren geplant ist. Die Kosten für das Gesamtprojekt sind mit 8,7 Millionen Euro veranschlagt.
Zwischen dem heutigen Klärwerk Gruiten und dem Potherbruch liegt ein Höhenunterschied von 40 Metern. Um das vorgereinigte Abwasser jederzeit und auch bei stark schwankenden Abwassermengen in Richtung Klärwerk Mettmann überleiten zu können, sind zwei parallel verlaufende Druckrohrleitungen von jeweils 790 Metern Länge und 250 Millimetern Durchmesser erforderlich.
Die Druckleitungsstraße beginnt auf dem Klärwerk Gruiten, trifft im Bereich des Verkehrsübungsplatzes auf den Gruitener Weg und endet nördlich des Kreuzungsbereichs Südring/Gruitener Weg am Rande einer landwirtschaftlichen Fläche. Dort wird derzeit gebaut. Die beiden Druckrohrleitungen werden unterirdisch, das heißt, in einem speziellen, gesteuerten Horizontalbohrverfahren parallel in den felsigen Untergrund eingebracht.
Durch das gewählte Bauverfahren kann auf zusätzliche aufwendige Aufgrabungen zwischen der Startgrube auf dem Klärwerk Gruiten und der Zielgrube nördlich der Kreuzung Südring/Gruitener Weg verzichtet werden, heißt es beim BRW.