Neue Unterkunft ist bezugsfertig

Ab Montag zieht in das Haus an der Hasseler Straße 95 Leben ein. Rund 100 Menschen — vor allem Frauen und Familien — ziehen um.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Ein Teil zieht innerhalb von Mettmann um, ein Teil ist völlig neu in die Stadt: Ab dem 11. September kommt Leben in die neue Flüchtlingsunterkunft an der Hasseler Straße 95. Den Termin nannten der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Kurt Werner Geschorec und die Fachbereichleiterin Soziales, Ute Piegeler, auf Anfrage.

Rund 100 Menschen — Familien und allein reisende Frauen — sollen in das große Gebäude einziehen. Es ist seit Januar 2017 innerhalb von gut sechs Monaten errichtet worden und hat 1,4 Millionen Euro gekostet. Im Zuge der jetzt startenden Belegung würden auch die bislang vernachlässigten Außenanlagen hergerichtet, verspricht die Stadt. Mittlerweile haben die Arbeiten an den Außenanlagen begonnen.

Anfang Juli hatte die Stadt zu einem Tag der offenen Tür in die Anlage an der Hasseler Straße eingeladen. Damals wurden den Besuchern nüchtern, zweckmäßig eingerichtete, 40 Quadratmeter große Wohnungen gezeigt — mit zwei Schlafräumen, einer Nasszelle mit Dusche und einem kombinierten Koch-/Essbereich und Diele. Pro Stockwerk gibt es einen gemeinschaftlichen Aufenthaltsraum. Für die Kinder wird vor der Einrichtung ein Spielplatz gebaut.

Um die Bewohner und die Anlage wird sich zunächst ein Hausmeisterservice kümmern, der von 9 bis 16 Uhr anwesend sein wird. Ob darüber hinaus ein Sicherheitsdienst aufgestellt werden muss, soll erst bei Bedarf entschieden werden. Derzeit halten die Entscheider der Stadt dies nicht für nötig. Wer neu in einer Stadt ankommt, hat mittlerweile meistens eine Residenzpflicht auferlegt bekommen. Die Personen müssen innerhalb von Mettmann bleiben. Wer Bekannte besuchen möchte, die in Nachbarstädten wohnen, muss sich das genehmigen lassen. Aus diesem Grund rechnet die Verwaltung damit, dass die Neuankömmlinge mindestens drei Jahre lang in der Stadt bleiben werden. Innerhalb der vergangenen beiden Jahre hat die Mettmanner Verwaltung ihre Erfahrungen in der Flüchtlingsunterbringung gemacht. Welche Nationalitäten leben friedlich miteinander, zwischen welchen gibt es rasch Spannungen? Das ist bekannt und wird bei der Aufteilung der Schutzsuchenden auf die städtischen Unterkünfte berücksichtigt.

Bei der Belegung der Hasseler Straße mit Familien spielt zudem die Schulversorgung der Kinder und ihr möglicher Schulweg eine wichtige Rolle. Zur Routine wird die Neuaufnahme von Geflüchteten allerdings nie.

Der Bürgerverein Metzkausen will sich in enger Abstimmung mit der Stadt um die neuen Nachbarn kümmern, sagt der Vorsitzende Klaus Sänger. Erste Ideen sind, ein Begrüßungstransparent aufzuhängen — und sich während des Einzugs der Familien um die Kinder zu kümmern. Auch der Bürgerverein hat durchaus seine Erfahrungen im Umgang mit Flüchtlingen schon gemacht. Dazu gehöre, immer wieder mit Angeboten und vor allem ohne falsche Erwartungen auf die Menschen zuzugehen.

Der Mettmanner Tennis- und Hockey-Club und mehrere Fußballvereine hatten vorab erkennen lassen, dass man sich mit Angeboten an die neuen Mitbewohner wenden werde.