Ökumenisches Spendenessen: Deftige Suppen für den guten Zweck
Das 1975 gegründete, ökumenische Spendenessen feiert Jubiläum.
Mettmann. „Das ist eine überwältigende Summe.“ Christoph Drolshagen, Geschäftsführer des Hospiz’ in Hochdahl, war überwältigt. Beim 150. ökumenischen Spendenessen hatten die Teilnehmer tief ins Portemonnaie gegriffen und 1121,53 Euro gespendet. Dafür durfte am Sonntagmittag die eigene Küche kalt bleiben.
Nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus-West an der Donaustraße wurden viele Suppen ausgelöffelt, die als Spende auch von den Pastorenfrauen zubereitet worden waren. Einer Tradition folgend, dass ein Spendenessen im Jahr einer Hilfsorganisation vor Ort zur Verfügung gestellt wird, hatten sich die Organisatoren diesmal auf das Franziskus-Hospiz in Hochdahl geeinigt.
„Wir sind auf Spenden angewiesen“, sagte Drolshagen und berichtete, dass das Hospiz neben acht Plätzen für sterbende Menschen auch einen ambulanten Dienst in Erkrath, Mettmann, Haan und Hilden anbietet. Das Hospiz wird von 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt.
Dass vor mehr als 37 Jahren das erste Spendenessen ausgerichtet wurde, ist Ernst Klingenburg, damals Presbyter der evangelischen Kirchengemeinde, zu verdanken. Die Idee kam ihm während eines ökumenischen Bibelkreises. „Wenn wir schon gemeinsam die Bibel lesen, warum nicht auch ein gemeinsames Projekt starten?“, fragte er und stieß mit seiner Idee bei Pfarrer Irmenfried Mundt von der evangelischen Gemeinde und Pfarrer Theo Buter von St. Thomas Morus auf offene Ohren.
Am 12. Januar 1975 setzten sich Protestanten und Katholiken an einen Tisch und löffelten gemeinsam eine Suppe für den guten Zweck. Die erste Spende ging nach Bangladesh. Seitdem kamen 157 223 D-Mark und 30 874 Euro bei 149 Spendenessen zusammen, was einem Schnitt von 753 Euro entspricht.
Die Zahlen hat Adolf Römer akribisch festgehalten. Seine Frau Ingrid hält die Köche bei der Stange und steuert selbst eine deftige Suppe bei. Seit 1977 wird die Aktion von der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) mitgetragen. Während anfangs eine ökumenische liturgische Vesper am Samstag in St. Thomas Morus den Auftakt für das Essen bildete, wird heute mit einem Lied und Gebet begonnen.