Peter Ratajczak aus Mettmann - wer hat noch Ideen? Der Stillstand kann auch eine Chance sein
Mettmann. · Peter Ratajczak nutzt die Lockdown-Zeit, um seine Fußballbilder zu sortieren. Und was machen Sie, liebe Leser? Wir sammeln weitere Ideen.
Wegen der Corona-Pandemie verbringen wir alle viel Zeit Zuhause. Um nicht zu sehr ins Grübeln über den harten Lockdown zu geraten, misten manche den Kleiderschrank aus oder erlernen per Tutorial oder Online-Kursus eine Sprache neu. Andere ergreifen die Gelegenheit, aufgeschobene Wohnträume zu verwirklichen oder endlich ein Buch zu lesen.
Peter Ratajczak beispielsweise hat erstmal allen Papierkram am Schreibtisch erledigt, ehe seine Familie auf „einen Haufen Kartons auf dem Dachboden aufmerksam“ machte. „Das sind Kisten, die ich seit 25 Jahren nicht angefasst habe“, sagt der Gastronom. Einmal gesichtet, mag er besagte Kartons gar nicht mehr aus der Hand legen. „Hier lagern meine gesammelten Fußballbilder“, beschreibt er die Schatzkisten.
Als gebürtiger Düsseldorfer ist er „schon immer ein unheimlicher Fan von Fortuna“. Und wie alle anderen Jungs seiner Generation sammelte er die entsprechenden Bildchen der großen Fußballhelden. „Für zehn Pfennig gab es eine Tüte Glück“, beschreibt er die „Riesenfreude“, wieder das Taschengeld für diese Leidenschaft zu investieren. Damals in den 1960er Jahren war Internet noch unbekannt. „Infos über Spieler standen manchmal hinten auf den Karten.“ Auch deshalb klebte er so manchen Schatz „nur ungern in ein Album. Außerdem war das eine Kostenfrage“, schließlich sollte für ein Sammelalbum eine Mark gezahlt werden – ein Vermögen.
„Gucken, tauschen und handeln“ waren Pausenhofbeschäftigung, mit dem Superstar seiner Zeit, einen gewissen Pelé, war man quasi König und hatte man besagten Pelé doppelt, konnte er gegen „mindestens vier andere Bilder“ eingetauscht werden. Weitere Top-Seller waren „Uns Uwe“ Seeler oder Franz Beckenbauer, damals noch kein Kaiser.
Weil er über Jahre dieser Sammelleidenschaft treu geblieben ist, verfügt er nun über viel Material. „Jetzt habe ich endlich die Zeit, diese Schätze wieder zu entdecken und neu zu sichten.“ Und mit dem Sichten kommen „natürlich viele Erinnerungen“. Anders als zu seiner Schulzeit ist nicht mehr der Pausenhof der Ort zum Handel, „inzwischen gibt es natürlich einen entsprechenden Markt auf verschiedenen Plattformen im Netz“.
Die neuen Kommunikationswege zum Sammeln aus Österreich oder Frankreich nutzt er „gern und oft. Das macht viel Spaß“, erzählt er über die zeit, die er so wenigstens virtuell mit Gleichgesinnten verbringt.