Ein Traum: Kunst im öffentlichen Raum Brunnen zeigen Geschichte

Mettmann · Von der Installation bis zur Skulptur und einigen kunstfertigen Brunnen ist Mettmanns Innenstadt quasi eine offene Galerie.

Der Brunnen am Lavalplatz ist eine Art Wasserkaskade entlang der Treppenstufen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(von) Ziel der Kunst im Raum ist es, öffentliche Stadträume mit temporären und permanenten Projekten zu beleben und aufzuwerten. Also Augen auf beim Spaziergang durch die Stadt. Denn an fast jeder Ecke gibt‘s Kunst zu bewundern.

In Mettmanns Innenstadt konkurrieren beispielsweise verschiedene Wasserspiele miteinander. Der Pferdebrunnen vor der Alten Bürgermeisterei, in dem längst das Stadtgeschichtshaus beheimatet ist, wurde 1962 aufgestellt. Ein sich aufrichtendes Pferd erinnert an die Mettmanner Fuhrleute auf dem Weg ins bergige Wuppertal und an die berühmte Kaltblutzucht im Mettmanner Raum. Nicht weniger geschichtsträchtig und mit der Stadt eng verwoben sind die Aule Mettmanner, in diesem Fall als zwei in Bronze gegossene Herren hinterm Jubiläumsplatz. Fritz Geldmacher, Gründer und erste langjährige Baas besagter Aule, scheint in einem intensivem Gespräch mit seinem Weggefährten Willi Schriever zu sein, der für seine Mundartbeiträge bekannt und beliebt war. Flankiert werden beide von einem plätschernden Rinnsal. Nicht weit entfernt, in Mettmanns Innenstadt ist berühmt für ihre kurzen Wege, befindet sich an der Freiheitstraße die Blotschensäule.

Die Blotsche ist ein mundartilicher Begriff für „Holzschuh“, die einstmals die Wäscherinnen bei der Arbeit am Mühlteich trugen. Die vom Mettmanner Künstler Adolf Westergerling entworfene Plastik besteht aus insgesamt 24 Blotschen, die bis auf drei Meter Höhe aufgerichtet und in Bronze gegossen wurden.

Fast etwas langweilig wirkt daneben ein einfaches Brünnlein zwischen Schneidermeister und Hundeschule.

Die bange Frage, die sich viele stellen, ist: Wie lange sprudelt diese Kunst im Raum? Zum Sparen verdammt, wird bei all den Plastiken und Installationen hoffentlich nicht der Rotstift angesetzt und das Wasser abgedreht.

Und wann wird Mettmann endlich zur bespielbaren Stadt? 12 Standorte und 90 000 Euro aus dem Etat stehen für außergewöhnliches Spielgerät bereit.

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