Protest in Mettmann: Dieser Schulweg ist gefährlich
Immer wieder haben sich Eltern an die Stadt gewandt, weil sie Angst um ihre Kinder auf der Nordstraße haben.
Mettmann. Clara (7) und Cilian (5), die Kinder von Susanne Goldhorn und Claus Elbert, haben es von zu Hause bis zu ihrer Schule am Kirchendeller Weg gar nicht weit. Ein paar hundert Meter liegen zwischen dem Haus am Feierabendweg und dem Schulhof. Doch der Weg ihrer Kinder entlang der Nordstraße hinunter zum Kirchendeller Weg ist den Eltern viel zu gefährlich. "Da hätte ich viel zu viel Angst, die Kindern allein gehen zu lassen. Ich fahre Clara zur Schule", sagt Susanne Goldhorn. Cilian wird erst im Sommer eingeschult.
"Mir wird immer richtig schwindelig, wenn ein Bus oder ein Lastwagen vorbeifährt", sagt Clara und lacht. Kein Wunder. Der Fahrtwind zersaust die Haare der Kinder ordentlich. An die vorgeschriebenen 50 km/h hält sich kaum ein Autofahrer.
Aber auch die Rheinbahnbusse und Lastwagen brausen schneller als erlaubt über die viel befahrene Straße. "Ich hab’ immer ganz besonders Angst, wenn ein Bus mit den großen Außenspiegel vorbeikommt", sagt Elbert.
Der schmale Bürgersteig hat sich zur Fahrbahnseite hin abgeneigt. Zwischen der Straße und einer Hecke, die ab dem Feierabendweg den Gehweg einengt, können Clara und Cilian gerade noch nebeneinander herlaufen. Eine ältere Frau, die an den Kindern vorbei gehen möchte, muss schon dicht an den Straßenrand ausweichen, um sie zu überholen. Eine gefährliche Situation, wenn gerade in diesem Moment ein Auto oder ein Bus heranbraust.
Doch nicht nur Kinder der Grundschule, sondern auch des Heinrich-Heine-Gymnasiums müssen täglich an der Nordstraße zur Schule gehen. Dass dort noch nie etwas passiert ist, ist ein Wunder. "Wir haben uns deswegen schon mehrfach an die Stadt gewandt. Aber es passiert nichts."
Nachbarn hätten sogar schon eine Unterschriftenliste im Rathaus eingereicht, auf der sie mehr Sicherheit für ihre Kinder auf der Nordstraße forderten. Allein in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft gebe es sieben Kinder, die zur Schule gehen, sagt Susanne Goldhorn.
Doch die besorgten Eltern bekamen immer nur zu hören, dass die Stadt kein Geld habe und nicht sie, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW für die Landstraße L156 zuständig sei. Dabei würden Pfosten, zwischen denen Ketten hängen, verhindern, dass die Kinder auf die Fahrbahn geraten. "So wäre die Straße ein wenig sicherer", meint die Mutter von Clara und Cilian.
Zuständig ist die Stadt für den Feierabendweg in der Siedlung Kaldenberg. Dort gibt es keine Bürgersteige. Auf Drängen der Anwohner wurden Kübel aufgestellt, um die Fahrbahn einzuengen und Autofahrer zu einer vorsichtigeren Fahrweise zu zwingen.
"Doch dann ist die Feuerwehr hier durchgefahren und die Kübel wurden so weit auseinandergeschoben, dass der Einsatzwagen durchkam. Seitdem wird wieder schnell gefahren", sagt Susanne Goldhorn. Manche Autofahrer sollen sogar sportlichen Ehrgeiz am Lenkrad entwickeln und Slalom um die Kübel fahren. "Muss erst was passieren, bis reagiert wird?", fragen die Anwohner.