Schädlinge: Die Rau-Eiche stirbt
Der 30 Jahre alte Baum neben dem Mehrgenerationenhaus ist vom Eichsplintkäfer befallen — und nicht mehr zu retten.
Mettmann. Die zwölf Meter hohe Eiche neben dem Mehrgenerationenhaus stirbt. Der Baum soll nicht mehr zu retten sein. Baumgutachter Jürgen Kutscheidt, der die Platanen an der Talstraße auf ihre Standsicherheit untersucht hatte (WZ berichtete), hatte sich auf Bitten der Stadt die Eiche, die nur wenige Blätter austrieb, angeschaut. So viele Wunder könnten gar nicht passieren, dass der Baum überlebt, soll Kutscheidt gesagt haben.
Im Januar des vergangenen Jahres war die Eiche mit großem Aufwand umgepflanzt worden. Ursprünglich sollte der Baum an seinem angestammten Platz an der Ecke Am Königshof/Breite Straße stehenbleiben. Weil aber unter dem Platz vor dem Kö-Karree zu viele Versorgungsleitungen verlegt werden mussten, zog er um — und wurde nicht gefällt.
Immerhin hatte den Baum 1982 der damalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau zum Bergischen Tag gepflanzt. In den Jahrzehnten hatte sich der Baum zu einem rund zwölf Meter hohen Exemplar entwickelt.
Die Vorbereitung für das Umsetzen des Baumes hatte schon 2011 begonnen, in dem einige Wurzeln gekappt wurden. Im Januar 2012 wurde der Baum schließlich aufwendig aus dem Boden ausgegraben und rund 100 Meter weiter oberhalb der Straße Am Königshof neben dem Mehrgenerationenhaus eingepflanzt.
Die Aktion hatte dem Bauverein 20 000 Euro gekostet. Und alle Experten waren guter Dinge, dass der Baum den Umzug übersteht. Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec erklärte am Mittwoch, dass der Baum den Umzug gut verkraftet habe.
Dass die Eiche nun so schwer erkrankt sei, liege allein daran, dass sie vom Eichsplintkäfer befallen sei. Möglicherweise wurde der Befall zu spät bemerkt. Geschorec: „Es ist ja nicht jeden Tag jemand draußen und guckt sich den Baum an.“
Nachdem der Schädling von einer Fachfirma entdeckt wurde, sei alles daran gesetzt worden, ihn zu bekämpfen. Da der Baum im öffentlichen Raum steht, konnten aber nur leichte chemische Mitteln eingesetzt werden — letztlich ohne Erfolg.
„Das ist natürlich traurig“, sagte Volker Bauer, Vorstandssprecher des Bauvereins. „Aber es hat ja immer ein gewisses Risiko gegeben, einen so großen Baum zu versetzen.“
Auch wenn er jetzt von einem Schädling befallen sei. Dass ein vom Bauverein beauftragtes Unternehmen sich nicht ausreichend um den Baum gekümmert haben könnte, verneint Bauer.