Seit 13 Jahren kämpft Joachim Buttgereit gegen den Pfusch
Der Mettmanner hat in seiner Wohnung Schimmel. Die Hausverwaltung zog für ihn vor Gericht und gewann. Doch die Mängel blieben.
Mettmann. Joachim Buttgereit ist Mitglied einer Gemeinschaft — und fühlt sich dennoch alleine. Vor 15 Jahren hat er an der Straße Am Schlagbaum eine Eigentumswohnung gekauft. Seit 13 Jahren kämpft er gegen Feuchtigkeit, gegen Schimmel im Schlafzimmer, gegen den Mettmanner Bauverein — und nun gegen die Hausverwaltungsgesellschaft CBI.
„Ich habe für meine Wohnung 300 000 Mark bezahlt und will einen Gegenwert. Ich will nicht bis zum jüngsten Tag prozessieren“, sagte der Feuerwehrmann am Dienstag beim Ortstermin mit der CBI, dem zuständigen Planer, Anwälten und einer Richterin vom Amtsgericht Mettmann.
Der vorherige Rechtsstreit sei Buttgereit von der CBI, die die Interessen der Eigentümergemeinschaft vertritt, aus der Hand genommen worden. „Als Mitglied kann ich nicht alleine klagen. Ich muss mich der Mehrheit unterwerfen“, sagte er.
Im März 2011 hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf der CBI recht gegeben. Der Bauverein als Bauherr zahlte in einem Vergleich rund 25 000 Euro. „Diese Summe haben wir in eine ganze Reihe von Mängeln investiert“, sagte Michael Bader von der CBI.
Vor allem Sockelbereiche an den Außenwänden der Hausnummern 3, 5 und 7 wurden bis vergangene Woche saniert — außer Buttgereits. „Weil dieser Bereich in den Jahren zuvor bereits vom Bauverein gemacht worden war“, sagte Bader.
Der Sockel des Nachbarn war indes Teil des Sanierungsprogramms — und ist nun drei Zentimeter dicker. „Mein Mandant wurde ausgeklammert“, sagte Buttgereits Anwältin.
Planer Werner Rüthschilling, den die CBI beauftragt hatte, die Sockelarbeiten zu leiten, räumte ein: „Der Sockel des Nachbarn hat einen aufwendigen Unterbau mit Abdichtung und besonderem Kleber.“ Was der Mettmanner Bauverein an Buttgereits Wohnung zuvor gemacht habe, „ist mangelhaft. Es gibt keinen Schutz gegen einen Feuchtigkeitsanstieg. Pfusch am Bau gibt es leider immer.“
Nun ist die CBI am Zug. „Wir haben die Mängel festgestellt und wissen, dass nachgearbeitet werden muss“, sagte Bader. „Wir fordern ein Angebot an.“
Für Buttgereit ist das Flickschusterei. Er fordert weiterhin eine Wärmedämmung, die ihm laut Kaufvertrag zustehe — vom Keller bis zum ersten Obergeschoss. „Wenn der Arzt einem sagt, wie Schimmel auf den Körper wirkt, ist das nicht mehr lustig“, sagte Buttgereit, während er mit der Hand über den herabrieselnden Hausputz streichelte. „Das ist doch ein Witz. Ich will eine zweckgebundene Verwendung des Vergleichsvorschlags. Ich will mein Recht.“