Senioren-WG bei Hoffstaedter
Das markante Eckgebäude an der Johannes-Flintrop-Straße/Postraße hat neue Besitzer.
Mettmann. Es gibt Entscheidungen, die trifft man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Als Gabriele Eisfeld-Scheich im vergangenen Jahr erfuhr, dass das Hoffstaedter-Gebäude wieder zum Verkauf stand, wollte sie es haben.
Obwohl ihr Mann davon abriet. „Meine Entscheidung, das Haus zu kaufen, war reine Sentimentalität“, sagt sie. Die Mettmannerin kennt das Hoffstaedter-Gebäude von klein auf. „Ich bin als Kind schon immer mit meiner Mutter in das Geschäft gegangenen. Das Haus ist irgendwie ein Wahrzeichen Mettmanns.“
Die Sorge, jemand könnte das Haus kaufen, um es abzureißen und dort was Neues hinzusetzen, hatte die Herzensentscheidung mit beeinflusst. Tatsächlich wollte der Vorbesitzer das Gebäude abreißen und durch ein neues, prägnantes Wohn- und Geschäftshaus ersetzen.
Die Pläne scheiterten am Geld. „Die meisten Mettmanner wollen, dass das Haus erhalten bleibt“, sagt Gabriele Eisfeld-Scheich. Das Gebäude von 1910 steht nicht unter Denkmalschutz.
Ursprünglich hatte das Ehepaar vor, das erste Obergeschoss, in dem bis 2004 das Modehaus Hoffstaedter Herrenmode verkaufte, zu renovieren und dort drei Wohnungen einzubauen. Gabriele Eisfeld-Scheich: „Aber dann kam alles ganz anders. Wir haben uns überlegt, dass wir auf der ersten Etage eine Wohngemeinschaft für Senioren einrichten.“
Auf rund 250 Quadratmetern sollen acht 14 bis 21 Quadratmeter große Zimmer eingebaut werden. Mittelpunkt der Senioren-WG wird ein großer Wohnbereich, von dem die Bewohner durch ein Panoramafenster auf den Jubiläumsplatz schauen können.
Gabriele Eisfeld-Scheich: „Natürlich werden die Fenster alle erneuert. Aber es ist im ersten Obergeschoss gar nicht so laut, wie man vermutet.“ Dass es mit der Osttangente und Seibelquerspange ruhiger auf der Johannes-Flintrop-Straße wird, sehen die Hauseigentümerin natürlich mit Freude.
Nach hinten raus werden die Küche und der Essbereich der WG eingerichtet. Zum Hof hin soll außerdem ein 30 Quadratmeter großer Balkon gebaut werden. Außerdem ist in Teilen des ehemaligen Lagers von Hoffstaedter ausreichend Platz für Abstellräume und Waschmaschinen.
Im Januar soll mit den Bauarbeiten für einen Aufzugschacht begonnen werden. Zudem wird die alte Betontreppe im ehemaligen Verkaufsraum abgerissen. Der Ausbau des ersten Obergeschosses soll im September/Oktober des kommenden Jahres abgeschlossen sein.
„Danach werden wir uns um die anderen Wohnungen kümmern, die wir nach und nach renovieren wollen“, sagt Gabriele Eisfeld-Scheich. Die Mietverträge mit den zwei Läden im Erdgeschoss (Hoffstaedter und Steingestöber) sowie den Mietern der fünf Wohnungen bleiben bestehen.