Aus den Vereinen Sportabzeichen-Sammler schauen auch gerne einmal über die Grenzen

Erkrath. · Gottfried Brück  aus Hochdahl hat bereits 43 Abzeichen erworben.

Der 70-jährige Wolfgang Weitermann (l.) legte 28 Mal das Sportabzeichen ab, Gottfried Brück (84) hat sogar 43 Abzeichen zuhause.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Sportabzeichentreff Erkrath-Hochdahl verlieh jetzt 28 Abzeichen, davon 20 deutsche, fünf norwegische und drei österreichische Urkunden. Welche Voraussetzungen Sportler für den Erwerb der ausländischen Abzeichen erfüllen müssen, weiß Senior-Prüfer Wolfgang Weitermann. Seit zehn Jahren schon nimmt er, zusätzlich zum Deutschen Sportabzeichen, auf Wunsch auch die Prüfung für den skandinavischen Titel ab.

Für viele Hobbysportler und passionierte Leichtathleten gehört die alljährliche Prüfung ihrer Fitness im Rahmen des Deutschen Sportabzeichens zu einer beliebten Tradition. Jahr für Jahr versuchen aktive Bürger, je nach Altersstufe, festgesetzte Leistungen in diversen Disziplinen der fünf sportmotorischen Grundfähigkeiten – Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Schwimmfertigkeit – zu erreichen. Einige von ihnen entwickeln eine wahre Sammelleidenschaft und holen über Jahrzehnte hinweg das Abzeichen in Gold, Silber oder Bronze. Um Abwechslung ins Prüf-Programm zu bringen und möglichst attraktiv zu sein, bietet der Sportabzeichentreff Erkrath-Hochdahl schon seit einigen Jahren neben dem Deutschen Sportabzeichen auch das Österreichische und Norwegische an.

Ein Angebot, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, sagt Weitermann. „Es ist jetzt das zehnte Mal, dass wir in Erkrath auch das norwegische Sportabzeichen verleihen. Wir bieten das einfach mit an, weil vielen die Prüfung für das Deutsche Abzeichen allein nicht mehr reicht und sie die Abwechslung mögen.“ Grundlegend verschieden seien die Anforderungen aber nicht, sagt Weitermann: „Sie verfolgen alle dasselbe Ziel, Menschen zu bewegen. Und eigentlich schauen alle auf dasselbe, also auf Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination.“

Norwegisches Abzeichen kennt auch den Standweitsprung

Der einzige Unterschied: „Jeder setzt natürlich andere Schwerpunkte.“ Als Beispiel führt der Senior-Prüfer die Sprung-Disziplin an: Im Weitsprung etwa muss ein 50-jähriger Mann für das norwegische Abzeichen in Gold mindestens 3,75 Meter weit kommen, für das deutsche müssen es dagegen schon 4,40 Meter sein. Während etwa das norwegische Abzeichen den Standweitsprung als Disziplin ansieht, hält das Deutsche im Vergleich dazu Seilchenspringen vor. Distanzen und Disziplinen können variieren. Auch beim österreichischen Abzeichen. „Dem einen liegen die einen Aufgaben mehr dem anderen die anderen. Aber die Leistungsmarken ändern sich ohnehin jedes Jahr“, sagt Weitermann.

Er selbst ist 70 Jahre alt und hat bereits sein 28. Deutsches Sportabzeichen in Gold entgegengenommen. Damit zählte Weitermann zu den erfolgeichsten Sportlern der Runde (zweitmeiste Abzeichen). Spitzenreiter ist Gottfried Brück, der mit seinen 84 Jahren nun schon das 43. Abzeichen in Gold entgegennahm. Und für das nächste Sportabzeichen darf schon trainiert werden. Ab April stellen sich die insgesamt sechs Prüfer des Treffs wieder montags von 18 Uhr bis 19.30 Uhr auf dem Sportplatz Toni-Turek-Stadion zur Verfügung.