Stadtbücherei: Bericht deckt Schwächen im Medienbestand auf
Zu alte Bücher lassen die Ausleihzahlen in Mettmann sinken. Die Verwaltung der Stadt gibt den Kritikern Recht.
Mettmann. Sinkende Ausleihzahlen, überalternde Bücher — die Stadtbücherei Mettmann zeigt deutliche Zeichen von Stillstand. „Die Kritik besteht zu Recht“, sagt die Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Soziales, Astrid Hinterthür. Die Ausleihzahlen seien unterdurchschnittlich — verglichen mit ähnlichen Büchereien.
Zumindest in einer Hinsicht ist Hilfe in Sicht: Zur Neubesetzung der Leiterstelle sei eine Entscheidung gefallen, sagt Hinterthür. Die ausgewählte Bewerberin werde später vorgestellt. Sie wird Chefin über fünf Personen, die sich drei Stellen teilen. Das Team hält einen Betrieb an 20 Öffnungsstunden pro Woche aufrecht.
Den Bericht der Bibliothek für das vergangene Jahr hat noch die frühere Leiterin Marita Dubke verfasst. Und er weist durchaus Stärken auf: Der Service sei gut, mit Parkplätzen und Bushaltestellen in der Nähe sei das Haus gut erreichbar. Das habe ein verdeckter Test Anfang vergangenen Jahres bestätigt. Schon die Ausschildungen zur Bücherei in der Innenstadt sei verbesserbar. Das Haus sehe auch nicht wie eine Bibliothek aus.
Der Kulturausschuss wird am Donnerstag über den Bericht informiert. Die SPD hat bereits gefordert, zwei Jahre lang jeweils 10 000 Euro für neue Medien bereitzustellen. Dies würde den Etat der Bücherei für Anschaffungen deutlich erhöhen. Bisher entsprechen diese Ausgaben fast genau den Einnahmen an Benutzergebühren in Höhe von 18 000 Euro.
„Aus fachlicher Sicht wäre so eine Aufstockung sicher sinnvoll“, sagt Astrid Hinterthür. Auf der anderen Seite bemühe sich Mettmann seit 20 Jahren um einen ausgeglichenen Haushalt — und eine Bücherei sei eine freiwillige Aufgabe. Hinterthür: „Entscheiden muss es die Politik.“